Rock mit unglaublichem Druck

Geislautern · Honey Creek war als Band von internationalem Ruf angekündigt. Die vier Musiker spielten jetzt nach einem Gastspiel in Russland vor knapp 100 Zuhörern in der Geislauterner Schlossparkhalle.

 Der rauschebärtige James Boyle (hier mit Michael Reufsteck) war Star des Abends. Foto: Jenal

Der rauschebärtige James Boyle (hier mit Michael Reufsteck) war Star des Abends. Foto: Jenal

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Sein Bart und sein sonstiges Outfit erinnert unweigerlich an die texanische Kultrockband ZZ-Top. Sobald James Boyle mit seinen Honey Creeks auf der Bühne steht, ist die Verbindung da - so auch am Freitagabend beim jüngsten Konzert des Vereins Schlosskultur Geislautern in der Schlossparkhalle, wo sich knapp 100 Zuhörer den Vergleich nicht verkneifen.

Irgendwann spielen die Honey Creeks mit Michael Reufsteck an der Gitarre, Holger Janes am Bass und Martin Donner als Schlagzeuger dann auch die ZZ-Top-Knüller: "Fool for your Stockings" etwa . Boyle ist ein Showman, den manche auch noch aus dem Fernsehen kennen, als der Sänger bei Günter Jauchs TV-Quiz Millionär werden wollte.

Beim Bassisten greift er selbst in die Saiten, während sein Kumpel das Instrument weiter geschultert hält. Boyle greift einfach unter den Achseln des Bassisten hindurch und gelangt so von oben auf die tiefe E-Saite, die ihm genügt, um die musikalische Basslinie zu halten. Janes gibt sich kurz überrascht, um dann auf den verbleibenden Saiten ein Solo zu spielen. Zwei Mann an einem Bass - das sieht man nicht oft. Druckvoller Rock und der kultige Sänger - diese Markenzeichen haben die Honey Creeks mittlerweile zum internationalen Act gemacht. Sind sie zuletzt doch durch Russland getourt und haben mit ihrem Rock angeblich die Mauern des Kremls zum Beben gebracht. "Hat sich zufällig ergeben", sagt Bandgründer Reufsteck.

Als Quartett entwickeln die Rocker einen unglaublichen Druck, der zum Beispiel die einstige New-Wave-Hymne aus den 1980er Jahren von Depeche Mode , "Personal Jesus", zum bluesigen Rock macht. Meist singt Boyle rau und kratzig. So auch beim AC/DC-Song aus der Bon-Scott-Aera, "Little Lover". Gelegentlich gibt Boyle auch gerne ein Solo mit der Mundharmonika, die er wie alle rockenden US-Amerikaner "Blues Harp" nennt. Vom Besuch war Organisator Peter Fixemer etwas enttäuscht, meint aber: "Mit etwa 100 Besuchern kommen wir knapp rum."

Den Abend eröffnet hatten zwei gute Bekannte: Philipp Roth und Lukas Schüßler, in der Szene längst als Born and Raised bekannt, die mit knalligem Unplugged Rock, lediglich mit zwei Gitarren und zwei Stimmen, glänzen.

Weitere Termine in der Schlossparkhalle: Samstag, 17. Oktober, ab 19 Uhr Marx/Rootschild/Tillermann. Samstag, 31. Oktober, 19 Uhr, Halloween-Rock mit Ready to Rumble und Compliment for Soul. Freitag, 20. November, 20 Uhr, Genesis-Classics mit Ray Wilson .

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