Regionalverbands-Ämter nach Völklingen?

Völklingen · Der Regionalverband sucht neue Räume für sein Jugend- und Sozialamt. Könnte man die beiden Ämter von Saarbrücken nach Völklingen verlegen? Regionalverbands-Chef Peter Gillo (SPD) sieht diesen SPD-Vorschlag skeptisch.

 Die Völklinger Kaufhof-Ruine, vom Turm des Alten Rathauses aus gesehen: Wann sie abgerissen wird und was an ihre Stelle tritt, bleibt weiter offen. Archivfoto: Jenal

Die Völklinger Kaufhof-Ruine, vom Turm des Alten Rathauses aus gesehen: Wann sie abgerissen wird und was an ihre Stelle tritt, bleibt weiter offen. Archivfoto: Jenal

Der Völklinger Sozialdemokrat Norbert Degen, bis zum Sommer Mitglied des Völklinger Stadtrates und seit Juli in der Regionalversammlung, hat eine Nachricht an die SZ-Redaktion geschickt. Die liest sich auf den ersten Blick wie ein Befreiungsschlag für die Neugestaltung der Völklinger Innenstadt, die seit dem Platzen des City-Center-Projekts ins Stocken geraten ist. Er habe, schreibt Degen, eine Eingabe an den Regionalverbandspräsidenten Peter Gillo (SPD ) gerichtet - Inhalt: Gillo möge prüfen, ob "die Möglichkeit besteht, die Verwaltung des Jugend- und Sozialamtes, die ihre angestammten Räumlichkeiten verlassen müssen, nach Völklingen zu verlagern". Tue der Regionalverband das, dann - so Degen weiter - werde die Main Asset GmbH, der das einst fürs City-Center vorgesehene Areal gehört, "direkt mit dem Abriss der alten Gebäude und dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes" beginnen. Die Miete in Völklingen werde unter den in Saarbrücken üblichen Sätzen liegen; der Regionalverband könne dabei also sparen.

Dieser Vorstoß, erklärt Degen auf Nachfrage, stamme nicht nur von ihm allein, sondern sei von der SPD-Fraktion in der Regionalversammlung einstimmig verabschiedet worden. Und woher nimmt Degen die Gewissheit, dass Main Asset-Chef Thorsten Vogt sofort die Kaufhofruine und die benachbarten Leerstände abbrechen und einen Neubau planen werde? Das, sagt Degen, habe Vogt in einem Gespräch zugesagt, das Erik Kuhn, Chef der SPD-Fraktion im Völklinger Stadtrat, Anfang Dezember mit ihm geführt habe. Nein, er selbst, Norbert Degen, sei bei diesem Gespräch nicht dabei gewesen.

"Mal langsam", sagt Kuhn dazu. Im Gespräch habe man verschiedene Möglichkeiten für das Areal rund um die Kaufhofruine durchgespielt. Auch die, eventuell Regionalverbands-Ämter nach Völklingen zu holen. Vogt habe dabei keinerlei Zusagen gemacht, nur erklärt, er könne sich - sichere Mieteinnahmen vorausgesetzt - vorstellen, in Völklingen einen Büro-Neubau zu errichten. Zum künftigen Mietpreis habe Vogt Saarbrücker Mietspiegel-Vergleichsdaten genannt und die Einschätzung, er könne vermutlich Günstigeres anbieten.

Die erste Reaktion aus dem Saarbrücker Schloss, dem Sitz des Regionalverbandes, klingt reserviert bis skeptisch. Nach Rückfrage bei Gillo berichtet Sprecher Stefan Kiefer, der Regionalverbandsdirektor halte wenig davon, ausgerechnet mit Jugend- und Sozialamt von Saarbrücken nach Völklingen umzuziehen. Denn diese beiden Ämter seien ja keine Verwaltungs-Dienststellen, sie hätten viel Publikumsverkehr. Ihre Klientel komme überwiegend aus der Landeshauptstadt ("in Völklingen sind wir ja ohnehin präsent", betont Kiefer). Und sie sei, da teilweise nicht sehr mobil, auf kurze Wege dringend angewiesen.

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