Umbau Altes Bürgermeisteramt Rats-Besuch im Alten Bürgermeisteramt

Ludweiler · Ehe der Umbau beginnt, hat sich Ludweilers Ortsrat umgeschaut im Alten Bürgermeisteramt. Dessen Nutzer sind derzeit nicht glücklich.

 Das Alte Bürgermeisteramt in Ludweiler beherbergt den Theaterverein Thalia und den Heimatkundlichen Verein Warndt mitsamt dessen Glas- und Heimatmuseum. Die Stadt als Eigentümerin baut es demnächst um.

Das Alte Bürgermeisteramt in Ludweiler beherbergt den Theaterverein Thalia und den Heimatkundlichen Verein Warndt mitsamt dessen Glas- und Heimatmuseum. Die Stadt als Eigentümerin baut es demnächst um.

Foto: Hans Ulrich

Der kleinste Anlass löst  einen Disput aus. Das hat sich am Montagabend im Alten Bürgermeisteramt gezeigt, als der Ludweiler Ortsrat um Ortsvorsteher Andreas Willems (SPD) dort tagte. Eigentlich wollten sich die Kommunalpolitiker bei ihrer turnusmäßigen Sitzung im selben Gebäude nur einen Überblick verschaffen, was die Verwaltung denn demnächst für 400 000 Euro umbauen lässt, damit das historische Gebäude den Bedürfnissen der beiden Hauptnutzer, des Theatervereins Thalia und des Heimatkundlichen Vereins Warndt (HVW), gerecht wird.

Der Wandel wird auch äußerlich erkennbar sein. Wie Bauleiter Martin Heckert anhand seiner Pläne zeigte, wird auf Geislauterner Seite außen eine Wendeltreppe gebaut: „Der Denkmalschutz hat dieser Variante bereits zugestimmt.“ Diese Treppe im Blechgewand soll den zweiten Rettungsweg ebnen, der unbedingt notwendig wird. Denn der HVW musste vor Monaten seine Räume im Erdgeschoss zu Gunsten der Laienschauspieler aufgeben und in die oberen Geschosse ziehen. Davon auch betroffen das Steckenpferd der Heimatkundler, das Heimatkundliche Museum. Mit Wechselausstellungen würden sie gerne Publikum locken, um die Geschichte der Region in Erinnerung zu halten. Und das müssten schon größere Besuchergruppen sein – solche dürfen die Obergeschosse aber derzeit nicht aufsuchen. „Bei Gruppen von mehr als zehn Personen schreibt die Brandschutzverordnung einen zweiten Rettungsweg vor“, erläutert Heckert. Was man mit besagter Wendeltreppe lösen kann. Sogar der Aspekt der Barrierefreiheit soll dabei abgedeckt werden, sagte Heckert auf Anfrage aus dem Rat. Im Obergeschoss werde eine spezielle Rettungs-Sitzschale deponiert, diese Variante samt Lagerort der Schale im Rettungsplan festgeschrieben. Damit seien auch eingeschränkt mobile Personen relativ einfach aus dem Bau zu bringen.

Der Sitzungssaal des Ortsrates soll dann offenbar Ausstellungsraum werden. Wohl kein Problem, wie die Ortsratsmitglieder versicherten. Dann könnte man ja mal wieder außerhalb tagen, warfen sie ein. Handele es sich lediglich um Wandausstellungen, könne der Rat auch problemlos innerhalb der Ausstellung in seinem angestammten Raum debattieren, so Karl Werner Desgranges, Vorsitzender des HVW.

Was aber tut sich bei den Theaterleuten im Erdgeschoss? Am wichtigsten ist wohl der Durchbruch vom Vorstellungsraum in die einstigen Räume der Heimatkundler. Damit steigt die Zuschauerkapazität von 50 auf 100 Personen. Auch in den übrigen Räumen bieten sich nach dem Umbau bessere Möglichkeiten. Unter anderem im Maskenbereich, wo sich die Akteure vor Vorstellungen in beengten Verhältnissen beim Schminken und Frisieren dicht auf der Pelle saßen. Was auch zu Reibereien im Ensemble geführt habe, wie Kerstin Bremm als Vertreterin des Thalia-Vereins informierte.

Also alles prima? Mitnichten. Die ohnehin klammen Heimatkundler hätten monetär in Vorlage treten müssen, um in die Obergeschosse zu ziehen, hieß es. In diesem Fall könnte Geld zurück fließen, sollte ein entsprechender Antrag gestellt werden, signalisierte der Rat. Dann nur ein Satz, dass auf den Verein noch allerhand Kosten zukämen, um sich wieder ähnlich einzurichten wie unten.

 Bauleiter Martin Heckert (hockend) erklärt dem Ortsrat die Umbau-Pläne. Links neben Heckert der Ortsvorsteher Andreas Willems.

Bauleiter Martin Heckert (hockend) erklärt dem Ortsrat die Umbau-Pläne. Links neben Heckert der Ortsvorsteher Andreas Willems.

Foto: Andreas Lang

Kontra, Re, und so weiter, würde man beim Skat sagen. Kurz, der Disput unter den Mietparteien zog sich auf dem Gang vom Erdgeschoss bis unters Dach. Da wird Ortsvorsteher Willems noch etliche Male moderierend die Wogen glätten müssen.

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