Putzaktion gegen das Vergessen

Völklingen · Das Völklinger Aktionsbündnis Stolpersteine macht sich am kommenden Sonntag zu einer Putzaktion der kleinen Gedenktafeln auf. Damit soll das Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus aufgefrischt werden.

 Das Bild entstand am 8. Mai vor einem Jahr: Ulrike Krüger säubert den Stolperstein von Josef Schirra, einem der vielen Völklinger Nazi-Opfer und legt anschließend Blumen nieder. Archivfoto: becker & bredel

Das Bild entstand am 8. Mai vor einem Jahr: Ulrike Krüger säubert den Stolperstein von Josef Schirra, einem der vielen Völklinger Nazi-Opfer und legt anschließend Blumen nieder. Archivfoto: becker & bredel

In Völklingen erinnern 27 Stolpersteine und eine Stolperschwelle im Eingangsbereich des Weltkulturerbe Völklinger Hütte an Opfer des Faschismus - Juden , Widerstandskämpfer, Zwangsarbeiter, Behinderte. In den vergangenen Jahren verlegt, haben sie heute ihren Glanz verloren.

Am Sonntag, 8. Mai, dem Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung vom Naziterror, führt das Aktionsbündnis Stolpersteine eine Putzaktion durch, um die Messingtäfelchen wieder auf Hochglanz zu bringen und gleichzeitig das Erinnern an die Opfer aufzufrischen. Im Juli 2012 hatte der Künstler Gunter Demnig den ersten Völklinger Stolperstein vor dem ehemaligen Wehrdener Wohnhaus des jungen Euthanasie-Opfers Friedrich Wiedersporn in der Saarstraße verlegt.

Gleichzeitig warnt das Aktionsbündnis vor Terror und Krieg: "Millionen Menschen sind auf der Flucht. Viele von ihnen leben mittlerweile auch in Völklingen und brauchen unsere Solidarität", betont die Sprecherin des Bündnisses, Caroline Conrad. Die Mitglieder des Aktionsbündnisses treffen sich um 15 Uhr vor dem Café Valz, Gatterstraße 13, um alle Stolpersteine in der Innenstadt zu putzen. Den Stolperstein für Fritz Lieser, einem ehemaligen Schüler des Völklinger Albert-Einstein-Gymnasiums, putzen heutige Schüler der Einrichtung gemeinsam mit ihrem Religionslehrer Reimund Franz.

An die Putzaktion schließt sich eine Fahrt nach Forbach zum interreligiösen Gebet an. Hier beten seit mittlerweile 21 Jahren Juden , Christen, Muslime, Buddhisten und Menschen guten Willens von beiden Seiten der Grenze für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen und Nationen. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Kontakt: Caroline Conrad, Telefon (0 68 98) 29 64 33

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort