Protest gegen Bordell hält an

Fenne · Die Fenner Bürger wollen kein Bordell vor ihrer Haustür. Das haben sie am Sonntagnachmittag erneut unterstrichen. Zur Kundgebung der Bürgerinitiative waren auch die Fußballler des SC Ay Yildiz gekommen.

 Auch viele Bürger mit türkischen Wurzeln waren bei dem Protest vor der Glashütte dabei. Foto: Jenal

Auch viele Bürger mit türkischen Wurzeln waren bei dem Protest vor der Glashütte dabei. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Gut 100 Bordellgegner versammelten sich gestern in der Hausener Straße in Fenne zu einer kurzfristig von der Bürgerinitiative einberufenen Freiluft-Versammlung. Dies war direkt vor der ehemaligen Glashütte , wo ein Großbordell mit 41 Zimmern geplant ist. Unter denen, die dort Flagge gegen das Etablissement zeigten, waren viele türkisch-stämmige Bürger. Die Fußballer des SC Ay Yildiz waren sogar noch in ihren Trikots zur Versammlung gekommen und befreundete Homburger Hobbykicker, mit denen sie sich kurz zuvor noch ein Testspiel geliefert hatten, unterstützten sie. Prominenteste unter den Bordellgegnern waren Ortsvorsteherin Monika Roth und die Vorsitzende des Völklinger Integrationsbeirates, Kiymet Kirtas. "Wir wollen immer mal wieder zeigen, dass das Bordell hier nicht erwünscht ist, das wollen wir Herrn Altin und seinem Investor immer wieder vor Augen führen, heute mit einer Bürgerversammlung", erklärte Michael Rausch von der Bürgerinitiative. 1100 Unterschriften habe die Initiative inzwischen zusammen: "Die wollen wir demnächst Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bei einen Treffen überreichen."

Inzwischen schöpfen die Bordellgegner Hoffnung, dass die Stadtverwaltung die Einrichtung doch noch stoppen kann. Gerald Fries von der Bürgerinitiative Fenne : "Es sieht so aus, als könnten die Betreiber Auflagen der Stadt nicht erfüllen." Entsprechende Informationen habe ihm Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) zukommen lassen, ohne genau sagen zu können, um welche Auflagen es sich dabei handele. Ähnlich, so Rausch und Fries, habe sich auch Claus Theres geäußert, der Bürgermeister des angrenzenden Saarbrücker Stadtbezirks West ist, zu dem Klarenthal als betroffener Nachbarort gehört. Die Bordellgegner wiederholen ihre Argumente bereits seit Monaten. Rausch nennt ein Beispiel: "Hier kommen täglich Kinder auf ihrem Schulweg vorbei. Wie soll man denen erklären, was sich da abspielt, zumal von einem 24-Stunden-Betrieb die Rede ist?" Fries sorgt sich um die direkten Nachbarn des Etablissements: "Sie haben ihre Häuschen liebevoll saniert. Wenn das Bordell kommt, sind diese Häuschen nichts mehr wert." Außerdem sehen die Fenner die Landes-Denkmalschützer auf ihrer Seite. Schließlich solle das Bordell in den Mauern der einstigen historischen Glashütte entstehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort