Kolumne Gelassen durch den Advent

Hinter mir summt es. Dann ertönt eine Stimme, leise trällert sie ein Lied. Das Ganze geht ganz schnell. Kaum, dass ich mich umdrehe, wird’s wieder leiser. Bei dem singenden Menschen handelt es sich um einen offenbar vergnügten Postboten, der gerade in der Völklinger City auf seinem vollgepackten Rad flott an mir vorbeigerauscht ist.

 Kommentarkopf Ulrike Paulmann

Kommentarkopf Ulrike Paulmann

Foto: SZ/Robby Lorenz

 „Wie kann so einer dieser Tage nur derart gut gelaunt sein?“, ist mein erster Gedanke. Die vielen Grüße zum Fest, die zahllosen Bestellungen – das alles muss ja jetzt zu den Menschen transportiert werden.

„Der arme Paketmann hat allein gestern mehr als ein Dutzend Pakete für unser Haus geliefert“, berichtet die Freundin, andere erzählen ähnliches. Demnächst werfe ich ein großes Bündel Weihnachtspost in den Briefkasten. Eine ähnliche Menge trifft auch wieder im heimischen Postfach ein. Besinnlich dürfte die Vorweihnachtszeit für die vielen Boten also eher nicht sein.

Umso schöner ist diese kurze Momentaufnahme. Entspannter Gesang statt gestresster Miene, das freut mich nicht nur für den Mann, der da guter Dinge seiner Arbeit nachgeht. Das lässt mich auch selbst kurz innehalten. Die zermürbende Alle-Jahre-wieder-Adventshektik, sie ist zweifelsohne da. Und überall zu spüren, auf den Straßen, in den Geschäften und Co.

Aber: Wie weit man sie tatsächlich an sich ranlässt, das kann man ja, zumindest ein Stück weit, immer noch selbst bestimmen.

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