Porträt Por Erst die Krippenfeier, dann die Familie

Völklingen · Nicht jeder hat an allen Feiertagen frei. Auch Carla Martin nicht. Die Gemeindereferentin, seit März in der Pfarreiengemeinschaft St. Eligius Völklingen, ist an Heiligabend im Einsatz. Die SZ stellt die neue Mitarbeiterin im Seelsorgeteam vor.

Dieser Tage, im Büro der Gemeinderefentin Carla Martin im Pfarrhaus St. Eligius in der Völklinger Rathausstraße: Die Räume sind hell, die Farben freundlich, das Poster über dem Schreibtisch verkündet: „Wende dein Gesicht der Sonne zu. Dann lässt du die Schatten hinter dir.“ Man nimmt der 52-jährigen Frau, aufgewachsen in Bitburg in der Eifel, wohnhaft in Saarbrücken, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, diesen Optimismus ab.

Den braucht sie auch, als Gemeindereferentin. „Den Beruf habe ich sofort nach dem Abitur angestrebt, weil ich meine eigene Begeisterung für den Glauben an andere weitergeben wollte. Bis zum heutigen Tag hat sich daran nichts geändert“, sagt Martin, die sich schon auf ihre Tätigkeit an Heiligabend freut. Aber dazu später mehr.

„Meine erste Stelle hatte ich vor fast 30 Jahren in Dillingen-Diefflen. Bedingt durch die Geburten unserer Kinder und Familienpausen wechselte ich nach Bübingen St. Katharina und danach in die Pfarreiengemeinschaft Auersmacher, die sich später zur Pfarreiengemeinschaft Kleinblittersdorf vergrößerte“, erzählt sie.

Im März dieses Jahres kam dann der Wechsel nach Völklingen. Hier fand sie zunächst einmal ganz andere Bedingungen vor als in Kleinblittersdorf. Aber: „Ein tolles pastorales Team und die Bereitschaft vieler zur Zusammenarbeit“. Ökumene werde hier groß geschrieben. So seien beispielsweise in den vergangenen Monaten ökumenische Schulgottesdienste gefeiert sowie eine interreligiöse Schulabschlussfeier auf den Weg gebracht worden.

Die Gemeinderefentin Martin ist in St. Eligius als Ansprechpartnerin für die Völklinger Grundschulen und katholischen Kitas verantwortlich. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit in der Hüttenstadt sind unter anderem die Vorbereitung der Erstkommunionkinder und Begleitung ihrer Katecheten, die so genannte Trauerpastoral (Beerdigungsdienst und Begleitung trauernder Angehöriger), die Begleitung des Teams St. Eligius, Friedensgebete, Kinderfreizeiten, die Mitarbeit im Pfarreienrat, im Dekanat. „Eine sehr befriedigende Arbeit, nicht immer leicht, aber ein Beruf, der mir nach wie vor große Freude macht und Sinn ergibt, weil er meinem Anspruch, mich und andere von der Sache Jesu zu begeistern, entspricht.“ Ganz wichtig, so Martin, sei es ihr auch, Frauen mit ihren Fähigkeiten und Charismen in den Verkündigungsdienst einzubringen.

Aber nun: Was macht eine Gemeinderefentin eigentlich an Weihnachten? Carla Martin gibt zu Protokoll: „Das hängt ganz von den Aufgabenbereichen und der Planung im Team ab.“

Während sie gemeinsam mit der Ehrenamtlichen Petra Flierl die Kinderkrippenfeier in der Pfarrkirche St. Paulus auf dem Heidstock (am Heiligen Abend um 16 Uhr) vorbereitet hat und durchführen wird und im Anschluss daran mit den Kindern das Friedenslicht von Bethlehem in die benachbarte evangelische Erlöserkirche bringen wird, fühlen sich ihre Kolleginnen und Kollegen im Seelsorgeteam für die Heiligabendaktion, die Familienmette und die Gestaltung der weiteren Gottesdienste in den Pfarrkirchen verantwortlich. Und bei Carla Martin gehört dann der erste und zweite Weihnachtsfeiertag ihren Familien in Saarbrücken beziehungsweise in der Eifel.

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