Pink-Floyd-Hits mal ohne große Bilder

Geislautern · Viel Musik, wenig Drumrum: Das Pink-Floyd-Project aus St. Wendel mag es intim. Das kam beim Konzert in Geislautern gut an. Am Schluss sangen die Fans mit, lautstark und textsicher.

 Beim Auftritt in Geislautern: Frank Altpeter, Leadsänger und Gitarrist, Bassist Andreas Mittermüller, Saxofonist Gerhard Bleich (von links) und ihre Bandkollegen begnügen sich meistens mit einfarbigem Licht. Foto: Jenal

Beim Auftritt in Geislautern: Frank Altpeter, Leadsänger und Gitarrist, Bassist Andreas Mittermüller, Saxofonist Gerhard Bleich (von links) und ihre Bandkollegen begnügen sich meistens mit einfarbigem Licht. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Die legendären Hits der Psychedelic-Rockband Pink Floyd standen wie schon 2016 am Beginn des Konzertjahrs beim Verein Schlosskultur im Geislauterer Dorfgemeinschaftshaus. Dennoch war fast alles anders. Denn im Gegensatz zu The Final Cut, der Band des Vorjahres, beschränkt sich das St. Wendeler Pink-Floyd-Project mit seinem Programm "The Elevator Club Sessions" auf das Wesentliche: die Musik.

Der Gigantismus, für den Pink Floyd wie keine zweite Band steht, verhindert direkte, unmittelbare Bezüge zwischen Bühne und Publikum. Diese Krux war den legendären Musikern sehr wohl bekannt. Und das Pink-Floyd-Project zieht seine eigenen Konsequenzen daraus. Man will den Zuhörern "die Musik der Rockgiganten ungewohnt nahe und ungefiltert im intimen Ambiente eines Live-Clubs" darbieten und "weniger durch eine bombastische Lightshow als vielmehr durch die Wucht der Musik der Psychedelic-Legende begeistern".

Und während die sonst obligatorischen Filmsequenzen - unter anderem mit den marschierenden Comic-Hämmern zu "Another brick in the wall" - ganz unterbleiben und die Bühnenbeleuchtung meist auf einfarbiges Licht beschränkt ist, darf es zum Beispiel beim Schlagzeug etwas mehr sein. Das Pink-Floyd-Project spielt mit zwei Schießbuden, die Thomas Luther und Kai Kessler in fast perfekter Abstimmung spielen. Das erlaubt auch Variationen. So kann Kessler sich bei Bedarf darauf konzentrieren, Betonungen auf der Pauke zu hauen. Oder Luther schnappt sich die Zwölfsaitige, um das Intro zur Hymne "Wish you were here" zu spielen.

Die Konzentration auf die Musik erlaubt auch mehr Freiraum für Interpretationen. So wagt die meist im Hintergrund singende Jennifer Mittermüller einen minutenlangen Alleingang, in den schließlich auch Chorkollegin Anne Kessler einsteigt. Am Bass sorgt Andreas Mittermüller für das notwendige Wummern im Bauch. Sänger Frank Altpeter und der zuletzt zum Projekt gestoßene Uwe Sicks sorgen für raumfüllenden Gitarrenklang, Karl-Heinz Luther und Gerhard Bleich unterstützen an Keyboard und Saxofon. Und am Schluss kommt es dann zum unvermeidlichen Finale: Die Fans recken die Finger in die Höhe und singen mit. Lautstark und textsicher, Wort für Wort: "We don't need no educaction."

Organisator Peter Fixemer gefällt's. Auch deshalb, weil sich der Saal letztlich gut gefüllt hat, trotz seiner Befürchtungen wegen des schwachen Vorverkaufs: "Gut, dass ich doch keine Lust hatte, den Saal mit einem Vorhang optisch zu verkleinern", sagt er.

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