Pfeilwerfer-Wettbewerb ohne Kneipen-Atmosphäre

Völklingen · Darts-Automaten gehören oft zum Kneipen-Inventar. Aber das Pfeilwerfen ist ein richtiger Sport, mit Regeln, Wettbewerben, Meistern. Am Wochenende trafen sich ambitionierte Darts-Sportler in Völklingen, im Alten Wasserwerk am Simschel.

 Alessandro Spano nimmt Maß für seinen Wurf und hofft auf ordentliche Punktzahl. Der Darts-Spieler aus St. Wendel war am Wochenende beim Völklinger Turnier dabei. Foto: Bohlander

Alessandro Spano nimmt Maß für seinen Wurf und hofft auf ordentliche Punktzahl. Der Darts-Spieler aus St. Wendel war am Wochenende beim Völklinger Turnier dabei. Foto: Bohlander

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Zweieinhalb Meter vor der Scheibe steht der Spieler, nimmt Maß, zielt und wirft los: Jubel bricht aus - oder auch nicht. Denn beim Darts machen oft Millimeter den Unterschied aus. "Richtige Profis schaffen es, einen Satz mit zwölf bis 15 Pfeilen zu beenden", erklärt Franco Wagner, während um ihn herum die Pfeile in die Scheiben der Automaten klatschen. Der Vizepräsident des Saarländischen Dart-Verbandes (SADV) war Haupt-Organisator eines Turniers, das am Wochenende im Wasserwerk Simschel in Völklingen über die Bühne ging.

Treffer in die Mitte zählen wenig

So bierernst wie bei den professionellen Spielern ging es dabei nicht zu: "Meistens wird bei diesem Niveau ein Satz mit 15 bis 18 Pfeilen geschafft", sagt Wagner. Gespielt wurde am Samstag und Sonntag jeweils mit zwei Gewinnrunden, gezählt ab "501", jener magischen Zahl, die es auf Null zu bringen gilt. Dazu werfen die Spieler in die mit Zahlen bestückten Felder der Dartscheibe. Natürlich möglichst in die äußeren, doppelt zählenden, oder die inneren Dreifachringe. Zwar mag es spektakulärer aussehen, ins "Bullseye", also in die Mitte, zu treffen - die meisten Punkte gibt es jedoch für ein "Triple 20".

Als Maß aller Dinge im Profibereich gilt bei vielen der 16-malige Weltmeister Phil "The Power" Taylor. "Das ist mein Vorbild", sagt Alessandro Spano. Der St. Wendeler nahm am Sonntag gleich zweimal teil, solo und im Doppel mit seinem Teampartner Nico Meyer aus Völklingen . "Mir gefällt vom Wurfstil her Adrian Lewis besser", lobt Nico Meyer den zweifachen Weltmeister. Kennengelernt haben sich Spano und Meyer in dem vor etwa zwei Monaten neu gegründeten Verein "Der erste Versuch", der in Neunkirchen beheimatet ist. Beide rechnen sich gerade im Doppel Chancen aus. Ihr Ziel ist klar: "Wir wollen gewinnen", sagt Spano nach einem 171er-Wurf. 180 Punkte wäre die höchste Aufnahme, die aus drei Würfen besteht.

Ausschlaggebend für das Turnier am Simschel war unter anderem, den Sport Darts ein wenig von seinem Kneipen-Image zu lösen. Dafür bot das schick wiederhergerichtete ehemalige Wasserwerk einen guten Rahmen, auch wenn die Teilnehmerzahl etwas hinter den Erwartungen zurückblieb. "Wir hatten mit mehr gerechnet", bedauert Nina Gschneidner, die sich mit Janine Krämer um den Veranstaltungsservice kümmert. Den Versuch, den schon gut gefüllten Terminkalender mit einer weiteren Veranstaltung zu beleben, sieht sie dennoch nicht als gescheitert an. Man denke schon über weitere Darts-Turniere nach.

Turnier mit 30 Teilnehmern

Knapp 30 Teilnehmer hat es immerhin an den beiden Turniertagen an den Simschel verschlagen. "Was dem Sport natürlich hilft, sind die TV-Übertragungen", erklärt Uwe Behrends und verweist auf die TV-Sender Eurosport und Sport1, die regelmäßig Darts-Turniere zeigen. Der Ligasekretär der Südwestliga im Deutschen Sportautomatenbund lobte die Arbeit im kleinen Bundesland: "Im Saarland ist schon Potenzial", es gebe einige erfolgreiche Mannschaften. Aber leider auch Nachwuchsprobleme.

sadv.de

swliga.com

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