Pecka und die großen Fußstapfen

Völklingen · 1971 kam es letztmals zum Punktspiel zwischen dem SV Röchling Völklingen und dem SV Saar 05. Damals dabei: Lothar Pecka. Am Samstag treffen die Clubs in der Oberliga wieder aufeinander. Diesmal dabei: Peckas Sohn Sebastian, eines der größten Völklinger Talente.

 Sebastian Pecka (rechts, hier beim Jubel mit Pascal Stelletta) überzeugt in Völklingen: Er war zuletzt an sechs von sieben Röchling-Toren beteiligt. Foto: Ruppenthal

Sebastian Pecka (rechts, hier beim Jubel mit Pascal Stelletta) überzeugt in Völklingen: Er war zuletzt an sechs von sieben Röchling-Toren beteiligt. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Am 24. Januar 1971 gewann der SV Röchling Völklingen in der Regionalliga Südwest auf dem Saarbrücker Kieselhumes vor 2500 Zuschauern mit 2:1 gegen den SV Saar 05 Saarbrücken. Saar 05 musste als Vorletzter in die Oberliga absteigen, Völklingen wurde in der damals zweithöchsten deutschen Spielklasse Zehnter. Es war das bis heute letzte Punktspiel zwischen den beiden saarländischen Traditionsvereinen, danach trennten sich ihre Wege. Während Völklingen bis 1984 zweitklassig im deutschen Fußball war, verschwand Saar 05 in der Viertklassigkeit, musste auf Grund von Überschuldungen sogar seine Fußballabteilung abmelden und 2008 unter dem Namen SV Saar 05 Jugend in der B-Klasse einen Neuanfang starten.

Jetzt ist Saar 05 wieder in der Oberliga angekommen und trifft an diesem Samstag, 14.30 Uhr, nach 43 Jahren auf dem Kieselhumes erstmals wieder auf Völklingen . Mit dabei ist der 20-jährige Sebastian Pecka, ein Völklinger Eigengewächs, dessen Vater Lothar 1971 bei der eingangs erwähnten Partie für Völklingen spielte. Lothar Pecka zählte zu den Großen in den Reihen der Hüttenstädter, Sebastian Pecka ist auf dem besten Wege, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

Im vergangenen Jahr war er Torschützenkönig der Völklinger U 23 in der Kreisliga A Halberg. Als Völklingen in der Oberliga tief im Abstiegskampf steckte, forderten die Fans vehement den Einsatz des Talentes. Doch weder Trainer Werner Weiß noch dessen Nachfolger Günter Erhardt wollten den damals 19-Jährigen im Abstiegskampf verschleißen. Beide sagten, Pecka sei noch nicht so weit. Vor vier Wochen, beim 1:1 in Diefflen, bekam Pecka seine Chance, wurde nach 65 Minuten eingewechselt. Eine Woche später kam er gegen Gonsenheim (3:0) beim Stand von 0:0 ins Spiel, bereitete das 1:0 vor, schoss das 2:0 selbst. Auch gegen den 1. FC Saarbrücken II wurde Pecka eingewechselt. Es stand 0:1, Völklingen holte am Ende ein 2:2. Beim jüngsten 2:0 gegen Wirges stürmte Pecka erstmals von Anfang an.

"Es hat mich schon überrascht, dass Trainer Erhardt mir erstmals die Chance gab, von Anfang an zu spielen", sagt er. Erhardt hat den jungen Stürmer behutsam aufgebaut, gibt ihm jetzt nach und nach Einsätze. Pecka weiß, dass er dieses Vertrauen nur durch gute Leistung und Torbeteiligungen zurückzahlen kann. "An den letzten sieben Toren war ich sechs Mal beteiligt", sagt er.

Pecka studiert in Kaiserslautern Maschinenbau, will in drei Jahren seinen Bachelor und danach den Master machen. "Ja, die Belastung ist groß. Außerdem hab ich starke Konkurrenten im Sturm mit Xavier Novic, Pascal Stelletta, Yannick Nonnweiler und Sammer Mozain. Aber ich knie mich voll rein, und wenn ich meine Leistung bringe, habe ich auch die Chance zu spielen", sagt er. Vor dem starken Aufsteiger Saar 05 hat Pecka Respekt: "Saar 05 präsentiert sich hervorragend. Die haben eine gute Abwehr, schießen viele Tore und haben mit Lars Anton einen alten Bekannten aus Völklinger Zeiten, der dort bombig eingeschlagen hat, viele Tore schießt. Das wird ein heißer Tanz." Pecka glaubt nicht, dass die Völklinger Serie mit drei Siegen und drei Unentschieden aus den vergangenen sechs Partien reißen wird. "Wir sind gut drauf, hatten mit dem Wiesbach-Spiel (0:6, Anm. d. Red.) nur einen Ausreißer nach unten und wachsen immer besser zusammen. Ein Punkt ist am Samstag mindestens drin."

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