Kulturschatz vor dem Verkauf? Landtag kümmert sich jetzt um Ofenplatten

Dillingen/Saarbrücken · Die Sammlung Kremer steht nun doch wieder zum Verkauf. Denn die Verhandlungen mit dem Land sind wieder eingeschlafen.

 Sammler in einer hundertjährigen Familientradition: Matthias Kremer.

Sammler in einer hundertjährigen Familientradition: Matthias Kremer.

Foto: Oliver Dietze

„Die Sammlung wird gegen Höchstgebot verkauft“, so tickert es über die Homepage, die Matthias Kremer für seine Kamin-, Taken- und Ofenplatten-Sammlung angelegt hat, es ist eine der vermutlich umfangreichsten und bedeutendsten, die es in Privathand gibt. Vor allem aber ist die Gusseisen-Sammlung verwoben mit über 500 Jahren Eisenproduktions-Geschichte in der Großregion. Die Online-Verkaufs-Bekanntmachung lässt vermuten, dass Kremers Geduldsvorrat aufgebraucht ist. Seit drei Jahren verhandelt er mit dem Saarland über eine Übernahme. Und immer noch, das sagt er der SZ auf Nachfrage, habe diese Lösung zum Erhalt des Kremerschen Familienerbes Priorität. Doch er sagt auch: „Wir sind nicht auf das Saarland angewiesen“. Kremer erwähnt aktuelle „Kontakte“ mit potenziellen Käufern beziehungsweise mit Übernahme-Interessierten, die angeblich bereit sind, die Auflagen zu erfüllen, mit denen sich das Land offensichtlich schwer tut: Zusammenhalten der Sammlung an einem Ort, öffentliche Zugänglichkeit, Dauerpräsentation und/oder Wechselausstellungen.