Nur noch Silber statt Gold

Völklingen. Ehrenbürger ist die höchste Würde, die die Stadt Völklingen zu vergeben hat. Und deshalb entfernte Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) kürzlich auch das Bild von Hermann Röchling aus der Ehrengalerie auf dem Flur im ersten Stock des Neuen Rathauses. Ehrenvoll ist auch die Auszeichnung mit der Bürgermedaille

 So sieht die Völklinger Bürgermedaille aus. Künftig soll sie nur noch vergoldet sein. Foto: Engel

So sieht die Völklinger Bürgermedaille aus. Künftig soll sie nur noch vergoldet sein. Foto: Engel

Völklingen. Ehrenbürger ist die höchste Würde, die die Stadt Völklingen zu vergeben hat. Und deshalb entfernte Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) kürzlich auch das Bild von Hermann Röchling aus der Ehrengalerie auf dem Flur im ersten Stock des Neuen Rathauses. Ehrenvoll ist auch die Auszeichnung mit der Bürgermedaille. Sie setzt ebenfalls einen Beschluss des Stadtrates voraus, der mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen gefasst werden muss.

Im Zeitraum von 2004 bis 2009 wurden 24 Völklingerinnen und Völklinger mit dieser Medaille ausgezeichnet. Sie war bisher in Form einer Münze mit 50 Millimeter Durchmesser gearbeitet - und zwar aus Gold. Aber der Goldpreis ist inzwischen so explodiert, dass eine einzige Münze über 2100 Euro kosten würde.

Deshalb schlägt der Oberbürgermeister dem Stadtrat eine kostengünstige Alternative vor: Die Medaille soll künftig nur an der Oberfläche vergoldet sein und ansonsten aus Feinsilber bestehen. "Die Kosten für eine Kleinserie von 25 Stück beliefen sich im Oktober 2012 auf 3750 Euro", ermittelte die Verwaltung. Eine Münze würde demnach nur 150 Euro kosten.

Linke wollen Gratis-Software

Zudem soll die Satzung so geändert werden, dass künftig weniger Münzen verteilt werden. Zwischen den Verleihungsterminen sollen mindestens zwei Jahre liegen. Und es sollen jeweils höchstens fünf Personen geehrt werden. Beim jüngsten Termin im September 2009 hatte Oberbürgermeister Lorig gleich sieben Personen auf einen Streich mit der Medaille ausgezeichnet.

Und zur nächsten Stadtratssitzung am 28. Februar präsentieren dann die Linken auch noch gleich einen gigantisch anmutenden Sparvorschlag: Das Völklinger Rathaus solle seine elektronische Datenverarbeitung komplett auf frei zugängliche Linux- bzw. Open-Source-Software umstellen. Bisher verwende die Stadt teure Software von Microsoft. Die Linken verweisen hier auf die Stadt München. Dort habe man schon seit 2004 alle rund 14 000 Rechner am Arbeitsplatz auf freie Software umgestellt und so zehn Millionen Euro Lizenzgebühren gespart.

Mit einem weiteren Vorschlag will Oberbürgermeister Lorig der Stadt Ärger wie bei vergangenen Aschermittwochstreffen der NPD Saar ersparen. Mehrzweckhalle Heidstock, Kulturhalle Wehrden und Dorfgemeinschaftshaus Geislautern sollen künftig nur noch für Veranstaltungen von Völklinger Partei-Ortsverbänden und Wählervereinigungen zur Verfügung stehen. In der Begründung heißt es, diese Hallen seien sowohl von der Kapazität als auch von der Lage her für größere politische Veranstaltungen nicht geeignet. Zudem stehe hier immer noch die Hermann-Neuberger-Halle zur Verfügung.

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