Nur nicht auf die Bremse treten

Völklingen · Noch bis Sonntagabend gibt es Autokino auf dem großen Platz am Völklinger Weltkulturerbe. Zum Auftakt erlebte man die Komödie „Fack ju Goehte“, und das Programm schließt mit der Romanze „Pretty Woman“ ab.

 Den Ton empfängt man per Autoradio: Blick auf den Platz am Weltkulturerbe bei der diesjährigen Premiere des Autokinos mit dem Film „Fack ju Goehte“ in Völklingen. Foto: Jenal

Den Ton empfängt man per Autoradio: Blick auf den Platz am Weltkulturerbe bei der diesjährigen Premiere des Autokinos mit dem Film „Fack ju Goehte“ in Völklingen. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Während es in der Premiere "Fack ju Goehte", in der der einstige Bankräuber Eki Müller seine Wandlung zum Lehrer auf der Münchner Goethe-Gesamtschule erlebt, richtig turbulent zugeht, ist bei den Besuchern des Völklinger Autokinos ein gewisses Maß an Disziplin notwendig. Während sie sich zeitweise vor Lachen biegen, muss der Fuß unbedingt von der Bremse bleiben. Denn dann würde die aufleuchtende Bremsleuchte das Freiluft-Kino-Erlebnis für die übrigen Besucher verderben, warnt Michael Woll von der Veranstalter-Firma Evented.

Bereits gut eine Stunde vor dem Filmstart reiht sich eine lange Autoschlange vor der Einfahrt auf. Ganz vorne steht der Saarbrücker Joachim Moser. Er bekommt die nötigen Hinweise: "Den Anweisern folgen, das Radio auf UKW 96,0 einstellen." Auf dieser Radiofrequenz wird das Tonsignal zum Film gesendet - gerade so stark, dass es über rund 300 Meter noch klar empfangbar ist. Dagegen arbeitet der moderne Digital-Projektor mit Höchstleistung von 6000 Watt. Dennoch muss Veranstalter Woll den Filmstart so lange hinauszögern, bis die natürlichen Lichtverhältnisse passen. Schließlich sollen auch die ersten Minuten in einwandfreier Qualität gezeigt werden. Woll meint: "Wir Autokino-Betreiber gehören eindeutig zu den Gegnern der Sommerzeit, weil uns so, vor allem, wenn wir zwei Filme am Abend zeigen wollen, eine volle Stunde fehlt."

Mit dem Platz in Völklingen ist Woll dagegen höchst zufrieden: "Seit asphaltiert wurde, ist hier alles optimal." Schlechte Zuschauerplätze gebe es nicht: "Das ist relativ wurscht, wo man steht, den Film kann man von überall aus gut beobachten. Wenn es einen Unterschied gibt, dann nur den, dass die Letzten zuerst rausfahren können." Längere Wartezeiten müssten aber auch die ganz vorne nicht befürchten. Erfahrungsgemäß sei der Platz selbst bei ausverkaufter Vorstellung binnen 20 Minuten geräumt.

Und Erfahrungen hat man nach 15 Veranstaltungs-Jahren in der Hüttenstadt allemal. Woll bezeichnet "Völklingen als Mutter der mobilen Autokinos". Und Lars Hüsslein, geistiger Vater im Rathaus, ist nun auch bei diesem Premierenstart als Zuschauer dabei.

Das weitere Programm: Samstag, 6. September, 20.15 Uhr, "Grand Budapest Hotel", 23 Uhr, "Transformers - Ära des Untergangs"; Sonntag, 7. September, 20.15 Uhr, "Pretty Woman".

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