Nur die Giftigkeit hat gefehlt

Völklingen · Trotz der 0:2-Pokalniederlage gegen den FC Homburg gab es von Günter Erhardt, Trainer des SV Röchling Völklingen, Lob für seine Mannschaft. Er hofft im Oberliga-Spiel gegen den FV Diefflen nun auf eine ähnlich gute Leistung.

 Das Eigentor von Caner Metin (vorne, im Duell mit Nico Zimmermann) hat das 0:2 gegen Homburg besiegelt. Foto: Ruppenthal

Das Eigentor von Caner Metin (vorne, im Duell mit Nico Zimmermann) hat das 0:2 gegen Homburg besiegelt. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Trotz einer starken Leistung hat der SV Röchling Völklingen die Pokal-Überraschung verpasst: Der Fußball-Oberligist verlor am Dienstagabend vor rund 750 Zuschauern sein Viertelfinalspiel im Saarlandpokal mit 0:2 (0:1) gegen den Regionalligisten FC Homburg. Gästetrainer Jens Kiefer sprach am Ende von einem "knappen, aber verdienten Sieg" seiner Mannschaft - doch viele sahen das anders. Denn Völklingen hatte deutlich mehr Ecken, deutlich mehr Torabschlüsse und gefühlt auch deutlich mehr Ballbesitz.

Völklingen war ohne die verletzten Stammkräfte Alexander Otto, Pascal Stelletta und Holger Klein aufgelaufen, machte aber trotzdem ein gutes Spiel. Sehr tief stehend, überließ der Oberligist den Gästen deren eigene Abwehrhälfte und wartete auf die Angriffe des Regionalligisten. Sobald der Ball erobert war, ging es schnell nach vorne. Und so gab es vor der Pause Torchancen durch Alpcan Ömeroglu (2. Minute), Artur Schneider (9.), Xavier Noutsos (30. und 44.) und Michael Ogrodniczek (42.). Homburg schoss nach einem Solo ihres besten Spielers, Kai Hesse, das erste Mal in der 33. Minute auf das Völklinger Tor, doch Schlussmann Sebastian Buhl wehrte ab. Der zweite Schuss der Gäste auf das Völklinger Tor war jedoch drin: Von links schlug Emil Noll einen Ball in die Mitte, Nico Zimmermann ließ mit dem Rücken zum Tor stehend und mit dem rechten Außenrist genau in den Lauf des heranstürmenden Jaron Schäfer prallen und dessen harter Flachschuss aus 14 Metern fegte zum 1:0 ins Netz (40.).

Nach der Pause machte Homburg nach vorne so gut wie gar nichts mehr, Völklingen rannte permanent an, fand jedoch kein Durchkommen. Die Fernschüsse, die den Weg aufs Homburger Tor fanden, wurden eine Beute von Torwart David Buchholz. Dann die 67. Minute: Völklingens Trainer Günter Erhardt beorderte Sammer Mozain aus der Abwehr nach vorne - Erhardt wollte den Ausgleich, musste dafür aber seine Defensive umstellen. Unter anderem rückte Ömeroglu von der rechten auf die linke Außenverteidigung. Und den ersten Ball, den Ömeroglu auf links bekam, vertändelte er. Kai Hesse schnappte ihm die Kugel vom Fuß, passte quer vors Tor und der Völklinger Caner Metin wollte wohl nicht, dass der hinter ihm stehende Jaron Schäfer das 2:0 macht, und drückte den Ball selbst über die Linie.

"Wir sind eine Runde weiter, alles andere zählt nicht", meinte Jens Kiefer nach Spielschluss. Günter Erhardt lobte seine Mannschaft: "Wir haben über 90 Minuten sehr diszipliniert gespielt und taktisch gut gestanden. Nur vorne, in der letzten Zone, hat ein wenig die Giftigkeit und Torgefahr gefehlt, aber Homburg hat halt aus wenigen Torchancen zwei Tore gemacht. Das nennt man effektiv." Sehr traurig über das Pokal-Aus war Erhardt nicht: "Für uns was das heute eine gute Trainingseinheit. Ich bin froh, dass keine neuen Verletzten dazu gekommen sind. Für uns zählt jetzt der Samstag. Da wollen wir drei Punkte holen und damit vorzeitig die Klasse sichern."

An diesem Samstag um 15.30 Uhr empfängt Völklingen den FV Diefflen. Der Aufsteiger steht auf dem viertletzten Tabellenplatz und das ist Stand heute ein Abstiegsrang. Völklingens 2. Vorsitzender Klaus Hinze freut sich auf eine gute Kulisse: "Das ist das einzige richtige Lokalderby für uns in der Oberliga, ich hoffe, dass ähnlich viele Zuschauer kommen, wie heute gegen den FC Homburg."

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