Der Weg im Neubaugebiet unweit des Gashauses auf der Röchlinghöhe wird weder "Emma-Jacob-Straße" noch "Dietrich-Bonhoeffer-Straße" heißen. Das hat der Ortsrat Völklingen am Mittwoch bei seiner Sitzung im städtischen Bauhof in Geislautern beschlossen. Damit hat sich der Rat gegen einen Vorschlag des Völklinger Aktionsbündnisses Frieden/Stolpersteine entschieden. Das Bündnis hatte sich dafür ausgesprochen, die neue Straße nach Jacob zu benennen, die einst erstes weibliches Ratsmitglied in Völklingen war und sich mutig gegen das Nazi-Regime gestellt hatte. Alternativ hatte das Bündnis Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer vorgeschlagen (wir berichteten). "Die Straße heißt ja schon Bouser Weg", erläuterte Sozialdemokrat Horst Klaus Sahre seine Entscheidung. Das, was da oben entstehe, sei außerdem mehr Weg als Straße. Das solle sich doch auch in der Bezeichnung ausdrücken. Somit schloss er auch den Verwaltungsvorschlag "Bouser Straße" aus. Der CDU-Fraktionsführer Uwe Steffen begründete: "Alle Straßen auf der Röchlinghöhe sind nach einer Stadt oder einer Gemeinde benannt. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, das wir auch beibehalten sollten." Eine Straße nach einer Person zu benennen, sei demnach nicht möglich.

Lediglich Georg Jungfleisch von den Linken stellte sich gegen die Mehrheit, warb noch einmal für KPD-Frau Jacob, indem er nochmals ihren Kurz-Lebenslauf aufzählte. Vergebens. Alle anderen Ortsratsmitglieder stimmten für eine herkömmliche Benennung: Die neue Stichstraße im Baugebiet "Auf der Höh" erhält den Namen Bouser Weg.

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RückschauDer heutige Stadtteil Röchlinghöhe hieß bei seiner Gründung im Jahre 1937 Bouser Höhe. Das blieb so bis 1956. Damals wurde er per Stadtratsbeschluss in Hermann-Röchling-Höhe umbenannt. Dann flammte die Diskussion um Hermann Röchlings Nazi-Vergangenheit erneut auf. Der Stadtrat reagierte darauf, indem er Anfang 2013 "Hermann" aus dem Namen strich. Die Unternehmerfamilie blieb als Namensgeber erhalten. Kritiker hatten eine Rückbenenung in "Bouser Höhe" gefordert. er