Unvollendete Umgestaltung Neue Ortsmitte ist noch nicht ganz fertig

Fürstenhausen · Bei der Einweihung waren die Gäste begeistert vom neuen Fürstenhausener Dorfplatz. Jetzt die Enttäuschung: Der Brunnen ist trocken, ein Bauzaun steht noch. Der Grund: Es gibt noch was zu tun.

 Schuhe aus und rein ins Nasse: Bei der Einweihung des neuen Fürstenhausener Dorfplatzes, zu der sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger einfanden, war die Brunnenanlage für Kinder eine Extra-Attraktion. Zurzeit steht sie aber still – weil ein defektes Steuergerät ausgetauscht werden muss.

Schuhe aus und rein ins Nasse: Bei der Einweihung des neuen Fürstenhausener Dorfplatzes, zu der sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger einfanden, war die Brunnenanlage für Kinder eine Extra-Attraktion. Zurzeit steht sie aber still – weil ein defektes Steuergerät ausgetauscht werden muss.

Foto: Rich Serra

Es war eine der letzten öffentlichen Aktionen von Alt-Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU): Ende Mai wurde die neu gestaltete Fürstenhausener Ortsmitte offiziell eingeweiht. Ein ehrgeiziges Projekt, das sich über Jahre hingezogen hatte. Wobei es  in der Form, in der es schließlich verwirklicht wurde, längst nicht mehr so ambitioniert war wie beim Start der Debatte ein Jahrzehnt davor; aber für den Plan, in Fürstenhausen ein „grünes Quartier mit Zukunft“ zu bauen, mit Passivhäusern, kreativer Entwässerung und frei zugänglichem Wlan, mit Seniorenwohnheim, Geschäften und sonstiger Infrastruktur, hatten sich nach Auskunft der Stadtverwaltung weder Investoren noch Zuschussgeber gefunden.

Doch auch die abgespeckte Version kam bei der Einweihung gut an. Erwachsene nahmen spontan die Rasen-„Bänke“ in Beschlag, Kinder den Spielplatz und die kleinen Fontänen auf der Platzfläche. Die aber, beschwert sich nun der Fürstenhausener Wolfgang Lorenz, der für die Grünen im Völklinger Ortsrat sitzt, seien seit der Eröffnung nicht mehr in Betrieb gewesen. Ob womöglich die Haarrisse, die sich kurz nach Fertigstellung im Beton der Platzfläche zeigten (wir haben berichtet), daran schuld seien? Völklingen, kommentiert Lorenz ein wenig bitter, lerne ja wohl nicht aus Fehlern der Vergangenheit: „Ein ähnliches Wasserspiel befand sich ja schon in der Fußgängerzone“ nahe der Kirche St. Eligius, schrieb er an die Redaktion. Und der Brunnen im Sonnenhügel-Kreisel „scheint ja auch mal wieder kein Wasser zu haben“.

Außerdem stehe auf dem Fürstenhausener Dorfplatz immer noch ein Bauzaun im vorderen Bereich. „Abfallbehälter braucht man anscheinend auch keine“ – jedenfalls gebe es sie nach wie vor nicht. Fehlanzeige auch bei Hundetüten.

Was ist los? Wir haben die Stadtverwaltung um Auskunft gebeten. Lars Hüsslein, persönlicher Referent der Oberbürgermeisterin Christiane Blatt (SPD), hat sich kundig gemacht. Ergebnis: Der neue Platz war bei der Einweihung im Mai offenbar noch nicht ganz fertig.

„Die Anlage ‚Neue Mitte Fürstenhausen’ befindet sich in der Endphase der Baumaßnahme“, schreibt Hüsslein in seiner Antwort auf unsere Anfrage. Derzeit würden noch kleinere Restarbeiten erledigt, die im Rahmen von Baustellenprotokollen festgehalten wurden. Dazu gehöre beispielsweise, dass an der Brunnenanlage ein defekter Steuerungssensor ausgetauscht werde; daher sei das Wasserspiel momentan außer Betrieb. Geplant sei zudem, Absperrpoller einzubauen. Weil die noch fehlen, sei die Zufahrt derzeit mit einem Bauzaun gesichert. Und, ja, die Zahl der Abfallgefäße solle erhöht werden. Schließlich – davon war auch bei der Einweihung bereits die Rede – müsse auch noch eine kleinere Teilfläche begrünt werden.

Wenn all das getan sein wird, kommt die Endabnahme, zu der sich dann Bauunternehmen und Stadtverwaltung treffen. Und das heiße auch, dass etwaige Mängel  protokolliert „und in Absprache mit dem Bauunternehmen im Rahmen der Gewährleistung nachgebessert“ werden sollen.

 Wolfgang  Lorenz 

Wolfgang Lorenz 

Foto: Doris Döpke

Die feinen Risse im Beton der Platzfläche, schreibt Hüsslein, stehen dabei auf jeden Fall auf der Liste. Es handele sich um sogenannte  Schwundrisse, die im Herstellungsprozess entstehen könnten – sie sind für die Bau-Fachleute im Rathaus offenbar kein Grund zur Aufregung.

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