"Sei (k)ein Frosch - mach mit", das diesjährige Motto der Müllsammelaktion "saarland picobello" möchte alle Saarländer ansprechen, vielmehr noch, motivieren, sich anzumelden und aktiv mitzuwirken. Doch wobei genau? Was soll gesammelt werden? Die Antworten auf die Fragen sind so einfach wie traurig: Müll soll gesammelt werden. Müll, den Mitbürger einfach entsorgen, in Umwelt und Natur.

"Es ist eine Schweinerei, was sich einige Leute leisten!", sagt Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig und ist empört, als er am Montagnachmittag beim Pressetermin zur offiziellen Ankündigung der Sammelaktion 2015 zu den geladenen Gästen spricht. Bürgerinnen und Bürger , vor allem aber Vereine, Kindergärten und Schulen sollten aufgerufen und wachgerüttelt werden, die Aktion zu unterstützen. Die Jüngsten der Gesellschaft müssten sensibilisiert werden für das offensichtlich stets aktuelle Thema.

"Wir haben schon einen breiten Strauß an Teilnehmern, aber es sollen noch mehr werden!", lockt auch Georg Jungmann , Geschäftsführer des Entsorgungsverbandes Saar , sein Publikum.

Bereits zum zwölften Mal findet die Aktion inzwischen statt, der EVS ist Träger und Koordinator, er nimmt die gesammelten Abfälle in seinen Entsorgungsanlagen kostenlos entgegen. Immerhin kamen im letzten Jahr rund 290 Tonnen Müll zusammen (Quelle: Marianne Lehmann, Leiterin Stabsstelle Kommunikation EVS), eine ganze Menge. "Es ist eine Unverschämtheit, was die Leute alles wegwerfen. Das treibt einen zur Weißglut", schimpft Lorig und berichtet von ausgedienten Computern oder Autoreifen in Wäldern. Ein Bild, das jeder schon mal gesehen hat.

Auch Andrea Theis, Presse wartin des Kanu-Clubs Völklingen , ist fassungslos über all den Müll, der sorglos in der Natur abgeladen wird. Zum zweiten Mal ist der Kanu-Club nun dabei, in seinen Räumen findet stellvertretend für alle teilnehmenden Vereine der Pressetermin statt. Theis: "Wir kümmern uns um die Uferbereiche von Saar und Köllerbach, außerdem um die Umgebung vom Bootshaus." Packungen von Fastfood , Getränkebecher, Plastikmüll - die Liste der weggeworfenen Abfälle könne leider beliebig ergänzt werden, wie Theis weiter zu berichten weiß. Die Empörung bei allen Anwesenden ist deutlich spürbar, die Notwendigkeit einer solchen Aktion leider immer wieder gegeben. Ohne Aussicht auf Besserung wird es immer weiter Menschen geben, "denen man ihren Müll hinterherräumen muss", betont Jungmann.

Nicht nur der EVS und die saarländischen Städte und Gemeinden unterstützen "saarland picobello", sondern auch Kaufland ist wieder Partner der Aktion. Handschuhe und Abfallsäcke werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Alle Saarländer, die sich nun angesprochen fühlen zu helfen, sind herzlich dazu eingeladen.

Zum Thema:

Auf einen BlickAnmeldungen können noch bis zum 27. Februar abgegeben werden. Informationen und Anmeldungsformulare sind unter www.saarland-picobello.de zu finden, auch unter der Rufnummer des "Picobello"-Organisationsbüros können Interessierte sich ausreichend informieren über die Aktion: (06 81) 500 06 20. red