Neue Klinik-Landschaft"Regionale Versorgung besser "

Völklingen./Püttlingen Zum 1. April verändert sich die Gesundheits-Landkarte des Saarlandes: "Das St. Michael-Krankenhaus wird von der Pipeline gehen", sagte Gesundheitsminister Gerhard Vigener am Freitag im Konferenzraum der Völklinger SHG-Kliniken. Statt 25 Krankenhäusern gebe es im Saarland dann nur noch 24. "Ohne Eingreifen der Politik", fügte Vigener hinzu

 Das Völklinger St. Michael-Krankenhaus soll sich in den nächsten Jahren zum hochmodernen Reha-Zentrum wandeln. Der Name "St. Michael" wird dabei erhalten bleiben. Foto: Becker & Bredel

Das Völklinger St. Michael-Krankenhaus soll sich in den nächsten Jahren zum hochmodernen Reha-Zentrum wandeln. Der Name "St. Michael" wird dabei erhalten bleiben. Foto: Becker & Bredel

 Das Völklinger St. Michael-Krankenhaus soll sich in den nächsten Jahren zum hochmodernen Reha-Zentrum wandeln. Der Name "St. Michael" wird dabei erhalten bleiben. Foto: Becker & Bredel

Das Völklinger St. Michael-Krankenhaus soll sich in den nächsten Jahren zum hochmodernen Reha-Zentrum wandeln. Der Name "St. Michael" wird dabei erhalten bleiben. Foto: Becker & Bredel

Völklingen./Püttlingen Zum 1. April verändert sich die Gesundheits-Landkarte des Saarlandes: "Das St. Michael-Krankenhaus wird von der Pipeline gehen", sagte Gesundheitsminister Gerhard Vigener am Freitag im Konferenzraum der Völklinger SHG-Kliniken. Statt 25 Krankenhäusern gebe es im Saarland dann nur noch 24. "Ohne Eingreifen der Politik", fügte Vigener hinzu. Für das Völklinger St. Michael-Krankenhaus hätten zwei Klinik-Träger selbst "eine vernünftige Lösung" gefunden. Und die bedeutet nach Vigeners Ansicht langfristig eine Stärkung für den "Gesundheits-Standort" Völklingen. Vehement hatten sich Kommunalpolitiker dafür eingesetzt, dass Innere Medizin und Chirurgie auch dann in Völklingen bleiben, wenn die Saarland-Heilstätten-GmbH (SHG) das St. Michael-Krankenhaus von der Marienhaus GmbH übernimmt. Für die Innere Medizin hat das geklappt, sie wird umziehen zur SHG-Klinik. Bei der Chirurgie ist es nicht gelungen - für eine kleine Abteilung mit 23 Betten fanden sich keine Ärzte. Nun werden 20 dieser Betten verlagert ins Püttlinger Knappschaftskrankenhaus ("Entfernung 1,5 Kilometer Luftlinie", sagte Vigener); dessen chirurgische Abteilung wird also aufgestockt. Ebenfalls "aufgewertet" (Vigener) wird die Herz-Medizin der Völklinger SHG-Kliniken, sie bekommt Betten für die "herznahe Gefäßchirurgie" dazu. Das St. Michael-Krankenhaus selbst soll - mit Investitionen von rund zehn Millionen Euro - zum großen Reha-Zentrum ausgebaut werden (und übrigens seinen Namen behalten). Zunächst soll es die bisher in Quierschied angesiedelten Abteilungen für alters- und herzmedizinische Rehabilitation aufnehmen, da sich die SHG von dem sanierungsbedürftigen Quierschieder Bau trennen will. Später sollen weitere Reha-Einrichtungen - und damit neue Arbeitsplätze - hinzukommen. Welche, das stehe derzeit noch nicht ganz fest, sagte Alfons Vogtel von der SHG-Geschäftsführung. Vogtel und der SHG-Aufsichtsratsvorsitzende Paul Quirin erklärten, dass die jetzt gefundene Lösung für alle Beteiligten Vorteile biete. Auch für die Patienten: Sie fänden überall, in Völklingen wie in Püttlingen, "hochspezialisierte" medizinische Fachabteilungen vor; die Versorgung der Völklinger werde gewiss nicht leiden. Zumal die Erstversorgung für Notfälle und auch die neue Bereitschaftsdienstpraxis in der Stadt bleiben. Auch wichtig: Alle 280 Beschäftigten des St. Michael-Krankenhauses hätten ihren Arbeitsplatz behalten. Bei der Marienhausgesellschaft oder aber bei SHG in Völklingen, die vom April an rund 100 neue Mitarbeiter beschäftigt. Völklingens Bürgermeister Wolfgang Bintz sprach von einem "guten Kompromiss". Auch wenn, wie er mit Blick auf die Chirurgie bedauernd hinzufügte, "unser Wunsch nicht zu 100 Prozent erfüllt wurde". Die Krankenhäuser sind bei Fragen unter folgenden Rufnummern erreichbar: Zentrale Knappschaftskrankenhaus Püttlingen: Tel. (0 68 98) 55-0; Zentrale SHG Klinik Völklingen: (0 68 98) 12-0.Püttlingen. In einer Presseerklärung wurde auch Seitens des Knappschaftskrankenhauses betont: "Im Rahmen der schon bestehenden guten Kooperation werden die Schwerpunkte an beiden Krankenhäusern durch diese Entwicklung gestärkt. Die Grundversorgung findet an beiden Krankenhäusern statt. Für die operative Notfallversorgung stehen die Herz-/Thorax-Chirurgie in Völklingen und die Unfall- beziehungsweise Bauchchirurgie am Knappschaftskrankenhaus Püttlingen bereit." Die Kooperation beider Krankenhäuser ermögliche, dass die regionale Versorgung auch nach Wegfall des St.-Michael-Krankenhauses weiter bestehe und sogar verbessert würde. Die medizinische Leistungskonzentration an zwei Standorten stelle sicher, dass das medizinische Leistungsangebot regional und überregional mittelfristig noch attraktiver gestaltet werden könne. mr

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