Natur genießen auf dem Eisvogelpfad

Geislautern · Prämiiertes Projekt des Warndt-Gymnasiums soll renaturierte Rosselaue zur Geltung bringen.

 Eisvogel-Männchen, hier fotografiert zwischen Altem Wasserwerk am Simschel und Wildpark am Köllerbach. Archivfoto: Jürgen Bennoit

Eisvogel-Männchen, hier fotografiert zwischen Altem Wasserwerk am Simschel und Wildpark am Köllerbach. Archivfoto: Jürgen Bennoit

(red) Das Warndt-Gymnasium in Geislautern gehört mit seinem Projekt "Eisvogelpfad" zu den Siegern des landesweiten Wettbewerbs "Förderturm der Ideen". André Hischemöller, Pressebeauftragter der Schule, berichtet, wie es dazu kam. Vielen Völklingern sei das Landschaftsschutzgebiet Rosselaue wohl nur vom Hörensagen bekannt. Dabei habe sich der Landstrich zwischen Geislautern und dem Erlebnisbergwerk Velsen in sehr positiver Weise entwickelt - von einer Brachfläche und Halde des benachbarten Bergwerks zu einer schönen Flussniederung, in der sich seltene Tierarten niedergelassen hätten und die sich durch eine natürliche Vielfalt an Pflanzen auszeichne.

"Deswegen haben wir uns überlegt, einzelne Dinge zu verändern: Damit dieser Pfad für alle Spaziergänger, Anwohner und Touristen schön gestaltet und gut zu finden ist, braucht es eigentlich nicht viel", meinten Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 des Warndt-Gymnasiasten und nahmen am Schülerwettbewerb "Förderturm der Ideen" teil, der von der RAG-Stiftung unter der Schirmherrschaft des saarländischen Bildungsministeriums organisiert wird. Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen können hier Projektideen für die Verschönerung ihres Wohnortes oder ihrer Umgebung vorstellen. Die besten Vorschläge werden prämiert und anschließend von Profis in die Tat umgesetzt. Das Warndt-Gymnasium gehört nun zu den Siegern im Saarland und kann sich über ein Preisgeld im fünfstelligen Bereich freuen, das der Verwirklichung der Ideen und Anregungen dient.

Und so lauten die Vorschläge der Geislauterner Schülerinnen und Schüler: Neben einer Eingangsbeschilderung soll es entlang des Pfades viele Infotafeln mit QR-Codes geben, die über die Geschichte des Bergbaus und über Flora und Fauna am Weg informieren. Die Warndtgymnasiasten schlagen außerdem vor, mehrere Bänke, eine Sitzgruppe, Mülltonnen sowie Hundetoiletten aufzustellen und eine Aussichtsplattform mit einem Fernrohr an der höher gelegenen Eisenbahntrasse anzubringen. An der Grube Velsen solle zudem es einen sicheren Fußgängerüberweg geben.

"Wir möchten, dass mehr Menschen erleben, dass man im Rosseltal eine wirklich gelungene Renaturierungsmaßnahme sehen kann, die zur Wiederansiedlung seltener Arten wie des Eisvogels geführt hat", meinen die Schüler und erklären damit auch, warum sie den Vogel als Namensgeber ihres Projektes gewählt haben.

Schirmherr Minister Ulrich Commerçon war begeistert und hob hervor: "Der besondere Ansatz des Wettbewerbs, dass die besten Projektideen tatsächlich umgesetzt werden, hat die jungen Menschen besonders motiviert. (…) Ich freue mich sehr auf die Umsetzung der Ideen und bin sehr gespannt auf die Ergebnisse."

Zum Thema:

 Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8, die an dem Projekt teilgenommen haben, an der Maschinenhalle des Bergwerks Velsen, im Hintergrund die Abfallverbrennunsanlage. Foto: Warndt-Gymnasium/André Hischemöller

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8, die an dem Projekt teilgenommen haben, an der Maschinenhalle des Bergwerks Velsen, im Hintergrund die Abfallverbrennunsanlage. Foto: Warndt-Gymnasium/André Hischemöller

Foto: Warndt-Gymnasium/André Hischemöller

Millionen für die Renaturierung Vor 15 Jahren war ein Zustand erreicht, wo die Rossel zwischen Velsen und Geislautern nahezu rückwärts floss. Nach über 100 Jahren Bergbau waren innerhalb einer mondkraterähnlichen Landschaft Senkungen von bis zu zwölf Metern zu verzeichnen. 1999 wurden die Bergbau-Aktivitäten eingestellt, und die Operation Rosseltal startete. Die RAG und ihre Tochter RAG Montan Immobilien GmbH nahmen rund sechs Millionen Euro in die Hand. 32 000 Kubikmeter Erdmassen wurden bewegt, 20 000 Sträucher und Bäume gepflanzt. 2005 war die Renaturierung abgeschlossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort