Nasskalt reicht nicht als Abschreckung

Völklingen · Mieses Wetter, aber gute Laune: Die Völklinger haben ihren Rathaussturm gestern kurzerhand unters Dach verlegt. Die Karnevalisten rückten Oberbürgermeister Klaus Lorig im Foyer des Neuen Rathauses auf die Pelle.

 Nach dem Ansturm mit der Rammziege auf seine Festung rückt Oberbürgermeister Klaus Lorig den Rathausschlüssel raus an die vereinten Völklinger Narren, darunter die Hoheiten Pascal I. und Tamara I., Jacqueline I., Kinderprinz Nico sowie Hofnarr Christian. Foto: Jenal

Nach dem Ansturm mit der Rammziege auf seine Festung rückt Oberbürgermeister Klaus Lorig den Rathausschlüssel raus an die vereinten Völklinger Narren, darunter die Hoheiten Pascal I. und Tamara I., Jacqueline I., Kinderprinz Nico sowie Hofnarr Christian. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Neben Ortsvorsteherin Monika Roth und Unterstützern aus Forbach scheint sich am Donnerstagnachmittag auch Petrus mit Oberbürgermeister Klaus Lorig verbündet zu haben. Doch die kampferprobten Völklinger Karnevalisten lassen sich von dem nasskalten Wetter nicht abschrecken. Beele's, Kreisler und Braddler sind beim Rathaussturm ebenso mit von der Partie wie die Aktionsgemeinschaft Heidstock und "Hoch das Bein".

Die Stadtverwaltung zeigt sich zunächst kompromissbereit, widerstandslos dürfen die Angreifer bis ins trockene Foyer vorrücken. Die Treppe hoch zu Lorigs Gemächern bleibt allerdings verbarrikadiert. "Ihr glaawe doch nitt, dass mir jetzt gehn. Do könne ihr uns noch so anflehn", tönt der siegessichere Verwaltungschef. "Buuh!", ruft die aufgebrachte Menge.

Die Faasebooze bleiben hartnäckig. Neben dem Rathausschlüssel wollen sie sich auch die Stadtkasse unter den Nagel reißen. "Drum fordere mir mit Sturmgebraus, rücke uff da Stell denne Zaster raus", verkünden die wild entschlossenen Belagerer.

Doch die Umzingelten bleiben standhaft, selbst eine Salve aus der Konfettikanone führt nicht zur Kapitulation. "Mir sinn uff Widerstand vereidigt, das Haus wird bis uffs Blut verteidigt", bekräftigt Lorig. Trotz närrischer Übermacht zeigt der Rathauschef sich wenig diplomatisch: "Genn Ruh', ich schwätze hier kään Stuss, sonschd gebt's von uns was uff die Nuss!"

Jetzt platzt den Jecken endgültig der Kragen, der Rammbock, stilgerecht versehen mit einem nachgestalteten Ziegenkopf, wird in Stellung gebracht. Die Situation droht zu eskalieren. Nur der Charme der holden Weiblichkeit verhindert, dass die Machtübernahme mit Gewalt über die Bühne geht. Als die Narren dem Oberbürgermeister ein Küsschen von jeder Prinzessin versprechen, rückt der Verwaltungschef endlich den begehrten Schlüssel raus. Krawumm!!! Mit einer letzten Breitseite aus der Konfettikanone wird die große Faschingsfete im Foyer des Neuen Rathauses eingeläutet.

Am heutigen Freitag ist ab 16 Uhr der Sturm aufs Großrosselner "Rathaus", sprich die Rosseltalhalle, fällig. Im Anschluss an den Sturm bieten die Karnevalsvereine der Gemeinde den Besuchern in der Rosseltalhalle ein buntes Programm.

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