Müll fliegt in hohem Bogen von Autobahn

Völklingen · Rund 20 Ehrenamtliche entrümpelten am Samstag die Wegstrecke zwischen Malstatter und Wehrdener Brücke entlang der Saar. Zuvor plante der ADFC generalstabsmäßig den Frühjahrsputz-Einsatz auf der Fürstenhausener Seite.

 Gemeinsam sammmelten Mitglieder des Kanuclubs und des ADFC an der Saar Müll und Schrott: Thomas Fläschner, Andreas Cremer, Ralf Biber, Harald Armbrust und Peter Gütter (von links). Foto: jenal

Gemeinsam sammmelten Mitglieder des Kanuclubs und des ADFC an der Saar Müll und Schrott: Thomas Fläschner, Andreas Cremer, Ralf Biber, Harald Armbrust und Peter Gütter (von links). Foto: jenal

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Täglich fährt Frühjahrsputz-Organisator Friedrich Schneider auf dem Saar-Radweg zur Arbeit. Der Müll, den er dabei am Wegesrand sieht, ist ihm ein Dorn im Auge. "Die Verschmutzung ist eine Schande", klagt das Mitglied des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).

Zumindest in den nächsten Tagen muss sich Schneider nicht mehr so oft über achtlos weggeworfenen Unrat ärgern. Nach dem gemeinsamen Frühjahrsputz von ADFC Saar und Kanu-Club Völklingen präsentiert sich der Saar-Radweg im Bereich der Hüttenstadt viel sauberer. Neben den Alltags-Pedaleuren freuen sich sicher auch die Rad-Touristen. Die Reinigungsaktion, die am Samstag über die Bühne geht, ist generalstabsmäßig geplant. Auf einer Karte sind die Müll-Schwerpunkte zwischen Malstatter Brücke und Wehrdener Brücke mit dicken roten Punkten markiert.

Da sich der Aktionsbereich über mehrere Kilometer erstreckt, wird ein Personen- und Materialtransportsystem mit mehreren Autos, Anhängern und einem Elektro-Lastenfahrrad organisiert. Zufahrtsgenehmigungen hat das Wasser- und Schifffahrtsamt erteilt. "Der Dreck muss weg!", lautet das Motto. Nach dem Frühstück beim Kanu-Club machen sich die rund 20 Helfer auf der Fürstenhausener Seite des Saar-Radwegs an die Arbeit. Lange suchen müssen sie nicht. Viel Müll wurde wohl im hohen Bogen von der Autobahn entsorgt. Anderen Abfall haben Umweltfrevler gezielt abgeladen. "Das ist hier eine wilde Deponie", stellt Wolfgang Enderlein an einem Hang fest.

Nach einer Stunde füllt die Truppe bereits den zweiten Anhänger mit Altöl, Bauschutt, Eisen und Elektroschrott. Ein paar Meter weiter nimmt Tom den Wegesrand unter die Lupe. "Du stehst noch auf Müll", ruft der fünfjährige Junge seinem Vater zu. Papa Dirk entsorgt das leere Fläschchen im Müllsack.

Gegen Mittag schaut Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) bei den fleißigen Müllsammlern vorbei. Der Völklinger Verwaltungschef lobt das ehrenamtliche Engagement. Und notiert sich einige Anregungen der Aktivisten: Umklappbare Pfosten etwa könnten verhindern, dass nicht berechtigte Autofahrer auf den Leinpfad gelangen. Und vielleicht wird ja weniger Müll in der Natur entsorgt, wenn man Gitterboxen für den Unrat aufstellt? Bei dem Frühjahrsputz landen übrigens nicht alle Fundstücke im großen Container. Das Portemonnaie mit persönlichen Dokumenten einer Dame wird man bei der Polizei abgeben.

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