Mozart im Rathaus

Völklingen. Am liebsten würde sie die Venus in Wagners Tannhäuser singen. Die aus Aserbaidschan stammende Mezzo-Sopranistin Liliana Seyid-Boussonville, die mit dem Unternehmer Albert Boussonville aus Ludweiler verheiratet ist und am Sonntagabend ihr erstes Konzert in ihrer neuen Heimatstat Völklingen gab

Völklingen. Am liebsten würde sie die Venus in Wagners Tannhäuser singen. Die aus Aserbaidschan stammende Mezzo-Sopranistin Liliana Seyid-Boussonville, die mit dem Unternehmer Albert Boussonville aus Ludweiler verheiratet ist und am Sonntagabend ihr erstes Konzert in ihrer neuen Heimatstat Völklingen gab. Und zwar im Festsaal des Alten Rathauses, wo sie erst Ende März ihrem Gemahl das Ja-Wort gegeben hatte."Viele Menschen sind sehr aufgeregt, wenn sie als Brautpaar hier stehen, so auch die Künstlerin des heutigen Abends", berichtete Reinhart Schäffner, der Leiter des Standesamtes vor dem Konzert im vollen Rathaus-Saal. Dann stand die Künstlerin als Trauzeugin einige Wochen später wieder an gleicher Stelle "und war dann schon wesentlich entspannter", so Schäffner weiter. Beeindruckend dann, nächster Termin, die Generalprobe, die Schäffner mächtig beeindruckte, wie er gestand. Als die Sängerin im chamapgnerfarbenen Abendkleid mit ihrer Pianistin Mariana Gvelisiani-Kavtaradze wenig später am Abend den Saal betrat, wussten die Zuhörer schnell, warum.Ein kurzes Nicken an die Pianistin, ein paar Takte zur Einführung, und Lilianas Stimme erfüllt den Saal. Mal stark und voluminös, mal einfühlsam und zart. Stücke von Wagner standen nicht auf dem Programm. Dafür gleich mehrere aus Wolfgang Amadeus Mozarts Werk "La clemenza di Tito". So auch das Stück "Parto, parto", das den ersten Teil des Auftritts beschließt. Diese Arie erfordert tatsächlich viel Können, muss sich doch die Sängerin die Tonleiter mehrfach hinauf und hinunterschwingen, was die Aserbaidschanerin mit Bravour schaffte. Dass ihr die Pianistin in nichts nachsteht, bewies sie im Solo von Frederic Chopins "Fantasia-Exprompt".

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