Besucher kamen in Scharen Flanieren und Einkaufen im Mondschein

VÖLKLINGEN · Bei idealem Wetter strömten die Besucher am Freitagabend zum traditionellen Mondscheinmarkt in die Völklinger Fußgängerzone.

 Gaukler Patut verzauberte die Gäste.

Gaukler Patut verzauberte die Gäste.

Foto: BeckerBredel

Nicht zu kalt, nicht zu warm, kein Regen. Besser geht‘s nicht! Bei idealem Wetter strömen die Besucher am Freitagabend zum traditionellen Mondscheinmarkt in die Völklinger Fußgängerzone. Schon kurz nach Einbruch der Dunkelheit herrscht rund um die Eligiuskirche Hochbetrieb.

Einige halten erst mal inne, bevor sie sich ins Getümmel stürzen. Kleine Kinder wandern auf Papas Arm, ein Hündchen wird im Korb des Rollators verstaut. Und die Route muss auch noch besprochen werden. „Wie gehen wir?“, fragt eine Dame. „Die eine Seite hin, die andere retour“, schlägt ihr Partner vor. Guter Plan. Wer gegen den Strom schwimmt, kommt nur sehr langsam voran.

Alte Bekannte werden mit Handschlag oder Küsschen begrüßt. „Bist du allein unterwegs?“, fragt ein Besucher. „Nein“, antwortet der Kollege, „die ganze Familie läuft hier rum“. Aber wo? Bei dem Treiben kann man sich schon mal aus den Augen verlieren. Der Griff zum Handy hilft. „Wo seid ihr denn?“, fragt eine Seniorin. „Ach so, ich bin auf der anderen Seite der Kirche.“

Einige Meter weiter drängt eine junge Dame zum Aufbruch. „Jetzt sind wir schon eine halbe Stunde hier, aber bisher haben wir nur gesproocht“, bemerkt sie lachend. Jetzt will sie endlich sehen, was die Händler zu bieten haben.

Das Angebot ist breit gefächert, es reicht vom Nudelholz über die Geldbörse bis zur Windeltasche. Gegen die nahende Winterkälte helfen Wuschel-Schlappen mit Ledersohle und Klutsche-Kappen mit Innenfleece. Die Händler rühren ordentlich die Werbetrommel. Die Salami ist „traditionell gereift“, der Käse kommt „direkt vom Bauernhof“, der Schmuck ist „mit Hand und Liebe gemacht“. „Jedes Stück ein Unikat!“, verspricht ein Standbetreiber.

Hungrige Marktfans haben die Qual der Wahl. Reibekuchen, Pizza, Waffeln, Frühlingsröllchen oder Bratwurst stehen auf der Speisekarte. Auch Glühwein, Sekt und Cocktails werden serviert. Die Katze im Sack braucht niemand zu kaufen. Die Kunden setzen sich Hüte auf und nippen am Likör. Oder wie wäre es mit einer Kräuter-Sahnequark-Schmier? „Probier mal, lecker!“, empfiehlt eine Feinschmeckerin ihrer Freundin.

Der Nachwuchs setzt nach der Karussellfahrt lieber auf Zuckerwatte und Popcorn. Ein kleines Mädchen räumt beim Dosenwerfen ordentlich ab. Ihre Mutter applaudiert, und der Schausteller bietet als Preis Glibberschleim an. Nein danke, das Kind greift dann doch lieber zum rosa Herz.

Standbetreiber Gabriel Frumholtz ist jedes Jahr auf dem Mondscheinmarkt. Er verkauft Produkte aus seinem Obstgarten in Ormersviller. „Wir haben sehr viele Stammkunden“ erzählt der Händler. Zwetschgenmus, so seine Erfahrung, steht bei den Völklingern hoch im Kurs.

Auch für Unterhaltung ist gesorgt. Nach dem Auftritt klimpern viele Münzen im Kessel von Gaukler Patut. Er jongliert und zaubert. „Nur singen tu‘ ich nicht, das will keiner hören“, erzählt der Unterhaltungskünstler. Kein Problem, den Part übernehmen die Heidweilers gerne. Jan Rolph von Heidweiler und sein holdes Weib Helene von Holzerode erzählen Geschichten von der Liebe und der Leidenschaft. Ein Dudelsack-Spieler sorgt ebenfalls für Musik.

Der Sound für die Show der Gruppe „Feuerspiel“ kommt aus der Konserve. Gekonnt wirbeln die Akteure brennende Stäbe durch die Luft. Ein Feuerschlucker schickt sogar eine mächtige Stichflamme in den Völklinger Himmel.

 Deko-Artikel rund ums Thema Advent und Weihnachten.

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Foto: BeckerBredel
 Der Mönchsreiter.

Der Mönchsreiter.

Foto: BeckerBredel

„Da bekommt man ja schon vom Zuschauen einen trockenen Hals“, stellt ein Zuschauer augenzwinkernd fest. Sein Kumpel versteht den Wink: „Okay, gehen wir schnell ein Bierchen trinken!“

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