Mittelalterfest startet durchwachsen

Geislautern. Der erste Tag des Kinder-Mittelalterfestes ist buchstäblich ins Wasser gefallen. "Die Stimmung der Leute, die da sind, ist gut", berichtet Barbara Melluso, die 2. Vorsitzende der Kinderstätte Geislautern-Wehrden, am frühen Samstagabend. Die vielen Helfer trotzen dem Dauerregen, Zuschauermassen bleiben allerdings aus

 Bei diesem Regen am Samstag blieb man lieber unter Dach und Fach: hier Lucas Wagner, Dirk Bittner, Jonas Wagner und Tobias Petry (von links) beim Schnitzen. Foto: Becker & Bredel

Bei diesem Regen am Samstag blieb man lieber unter Dach und Fach: hier Lucas Wagner, Dirk Bittner, Jonas Wagner und Tobias Petry (von links) beim Schnitzen. Foto: Becker & Bredel

Geislautern. Der erste Tag des Kinder-Mittelalterfestes ist buchstäblich ins Wasser gefallen. "Die Stimmung der Leute, die da sind, ist gut", berichtet Barbara Melluso, die 2. Vorsitzende der Kinderstätte Geislautern-Wehrden, am frühen Samstagabend. Die vielen Helfer trotzen dem Dauerregen, Zuschauermassen bleiben allerdings aus. Statt der Besucher strömen kleine Rinnsale durch den Geislauterner Schlosspark. Mit Stroh und Holzpaletten versuchen die Veranstalter die wichtigsten Laufwege matschfrei zu halten. Doch viel Verkehr herrscht bei der fünften Auflage des Freiluftspektakels nicht. Die Mittelalter-Fans haben sich an den Bierstand oder ins Zelt verzogen. "Jeder kriegt hier seinen Segen, jeder, der hier lässt sein Geld. Bier und Wein aus einem Fass, so sauft es ohne Unterlass!", raten die Spielleute der Gruppe Schabernax. Mit Trommel und Dudelsack heizen die Musiker den mitklatschenden Zuhörern kräftig ein. Ein paar Meter weiter amüsieren sich die jüngeren Gäste prächtig. Im Puppentheater von Christof Zielony begleitet rund ein Dutzend Jungs und Mädchen den verrückten Raben Roderich bei seinen Abenteuern. "Die Erstürmung der Burg ist erst morgen!", verkündet schließlich Marktschreier Kalibo. Doch auch ohne fette Beute wird im Lager der Rittersleut' kein Trübsal geblasen. "Die Stimmung ist bestens!", versichert Freiherr Guntaris von Maldiß zu Geislutera und gönnt sich einen Schluck irischen Whisky. "Vorsicht, wir arbeiten für unser Geld!", warnt Söldner Duncan den neugierigen Besucher am Lagerfeuer. Jack-Russell-Terrier Prinz nimmt es mit der Berufsehre nicht so genau. Statt den Dieben jagt der Wachhund lieber den Regentropfen hinterher. Auch andere Festgäste sind in ihrem Element und vergnügen sich im Wasser: Von den Wachen vor neugierigen Blicken geschützt, entspannen sich zwei junge Damen im großen Holzzuber des schottischen Badehauses. Am Sonntag hat Petrus endlich ein Einsehen. Bei herrlichem Wetter sorgen Händler, Gaukler und Musikanten für ein buntes Treiben in dem Mittelalterlager. Die Kinder fahren mit der Pferdekutsche, schöpfen Papier, stiefeln vergnügt durch die letzten Pfützen oder fechten mit ihren Holzschwertern. Am frühen Nachmittag tauscht der Nachwuchs seine Waffen gegen kurze Schaumstoff-Rohre ein. Mit den weichen Knüppeln bekommen die Bösewichte, die Graf Johanns Schatz gestohlen haben, ordentlich was auf die Mütze. Die fette Beute der jungen Recken: eine große Kiste voll mit Süßigkeiten! Und ganz am Schluss stürmt man dann noch die Burg.

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