Rallye Mit Vollgas durch den Warndt

völklingen · An diesem Samstag steigt der fünfte Lauf zur Saarlandmeisterschaft. Die ehemalige „Litermonte“ wurde mit einer Wertungsprüfung in die Warndt-Rallye eingebunden. Das Rallye-Zentrum ist an der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle.

 Saarlandmeister Kai Stumpf rast bei der Warndt-Rallye über eine Anhöhe: Beim Lauf zur Saarlandmeisterschaft ist nicht nur Motorsport zu sehen – er bietet auch tolle Ausblicke.

Saarlandmeister Kai Stumpf rast bei der Warndt-Rallye über eine Anhöhe: Beim Lauf zur Saarlandmeisterschaft ist nicht nur Motorsport zu sehen – er bietet auch tolle Ausblicke.

Foto: Sascha Dörrenbächer/ADAC/Sascha Dörrenbächer

Vor der Sommerpause geben die Piloten in der saarländischen Rallye-Meisterschaft (SRM) noch einmal richtig Gas. Das gilt bei der 15. Auflage der ADAC-Rallye Warndt-Litermont des SST Saarbrücken am morgigen Samstag umso mehr, wie der amtierende Saarlandmeister betont. „Alle Prüfungen der Rallye sind sehr schnell. Auch der neue Abschnitt, der meines Wissens nach von Lebach zum Hoxberg und weiter nach Falscheid verläuft, ist ein schnelles Stück, das zum generellen Charakter der Rallye passt“, sagt Kai Stumpf vor dem fünften von neun SRM-Läufen.

Für den Titelverteidiger hätte der Saisonstart nach seinem Triumph kaum schlechter laufen können. „Das Jahr hat in der Tat super begonnen“, blickt der 28-jährige mit Sarkasmus auf den Antriebswellenschaden und das Aus zum Auftakt bei der Rallye Kempenich. Danach lief es für den Saarlandmeister aus Holz zusehends besser. Im unterlegenen BMW E30 (Baujahr  1988) erreichte er bei den Rallyes in Zerf, Birkenfeld und zuletzt im Hunsrück die Plätze 13, zwölf und elf.

Stumpf hofft bei der „Warndt-Litermont“ auf sein erstes Top-10-Resultat: „Den ersten Ausfall nach 20 Rallyes kann ich verschmerzen. Die Rallyes danach liefen insgesamt gut. Obwohl mir technisch anspruchsvollere Strecken eher liegen, hoffe ich im Warndt auf einen Platz unter den ersten Zehn“, sagt der gelernte Kfz-Mechatroniker, der im Hunsrück mit Beifahrer Martin Brack aus Lebach-Landsweiler seinen ersten Klassensieg und das mit 15,87 Punkten beste Saisonergebnis einfuhr.

Mit 46,23 Zählern ist Stumpf Elfter der Gesamtwertung der SRM. Weil der schlechteste von neun Läufen gestrichen wird, hat er trotz des klaren Rückstands auf den mit 64,36 Punkten führenden Andreas Brocker aus Wolfersweiler im Mitsubishi Lancer Evo 7 noch Chancen auf die Titelverteidigung. „Es kann alles passieren. Allerdings wird es dieses Jahr viel schwerer für mich, weil jetzt mehr schnelle Autos in der Meisterschaft mitfahren und ich mit meinem alten BMW dadurch weniger Punkte im Gesamteinlauf holen werde“, sagt Stumpf.

Flotte Fahrer finden sich in der Nennliste zum Warndt-Klassiker, den der SST Saarbrücken ausrichtet, zuhauf. Etwa Frank Färber aus Neuwied im Evo 8, der nach dem überlegenen Sieg in Kempenich vor fünf Wochen bei der Hunsrück-Junior-Rallye knapp vor Brocker den zweiten Saisonerfolg holte. Nach einem Ausfall in Zerf wurde Färber Dritter in Birkenfeld, wodurch er mit 48,03 Zählern als Neunter der aussichtsreichste SRM-Titelkandidat derer ist, die bereits ein Streichresultat aufweisen.

Bei der Löwen-Rallye hatte der dreimalige Saarlandmeister und Stumpf-Vorgänger Rainer Noller aus Abstatt einen souveränen Sieg eingefahren. Der schnelle Schwabe wird im Warndt wieder dabei sein – und kehrt damit an jenen Ort zurück, wo er im vergangenen Jahr einen der schlimmsten Unfälle seiner Karriere erlebte: Ein Abflug bei hohem Tempo endete für sein Auto als „Kernschrott“ und für Co-Pilotin Tanja Schlicht und ihn im Krankenhaus. Da wurde die ehemalige Lieblings- für den viermaligen Sieger der Warndt-Rallye zur Horrorstrecke. Profiteur war Markus Löffelhardt aus Neuenstein, der den Sieg angesichts der Begleitumstände aber nicht ganz genießen konnte. Der Zerf-Sieger und Birkenfeld-Zweite würde diesmal gerne ohne Einschränkung jubeln.

Am Samstag geht es vom Rallye-Zentrum an der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle ab 12.30 Uhr auf die erste Wertungsrunde. „Wir bieten sieben Wertungsprüfungen auf drei unterschiedlichen Strecken über 32,6 Kilometer auf Bestzeit und komplett über asphaltierte Wege. Neben zwei Start-Ziel-Prüfungen gibt es einen Rundkurs“, erläutert Rallye-Leiter Eric Deubel. Er ergänzt zum neuen Abschnitt: „Wir intensivieren damit die gute Zusammenarbeit mit dem MSC Piesbach und binden die ehemalige ,Litermonte’ mit einer Wertungsprüfung in die Warndt-Rallye ein. Dazu gibt es eine Fahrerpräsentation in Saarwellingen. Dementsprechend haben wir den Namen der Rallye angepasst.“ Neben zwei Start-Ziel-Prüfungen wartet ein Rundkurs auf die Fahrer. Der Zieleinlauf ist für 19.30 Uhr anvisiert. Die Siegerehrung ist um 21.45 Uhr.

Ab dem frühen Samstagmorgen sind am Rallye-Zentrum die Zuschauerinformationen mit den genauen Zeit- und Streckenplänen erhältlich.

www.sst-saarbruecken.de

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