Fürstenhausen. "Friede sei mit Euch! As-salmu alaikum!", schallte es gestern Vormittag durch die evangelische Kreuzeskirche in Fürstenhausen. Im Rahmen einer christlich-muslimischen Einschulungsfeier wurden die Schulneulinge in der Grundschule am Hasseleich begrüßt. "Wir wollen das gute Miteinander der Kinder unterschiedlicher religiöser Prägung symbolisieren", sagte Pfarrerin Inge Wiehle im Gespräch mit unserer Zeitung. Gemeinsam mit der katholischen Gemeindereferentin Marita Rings-Kleer und Isa Ulus, dem Imam der islamischen Gemeinschaft Luisenthal, wünschte die Protestantin den Kindern einen guten Start ins Schulleben.Im Mittelpunkt der Feier stand die Lebensgeschichte Abrahams. Sowohl Judentum als auch Islam und Christentum berufen sich auf den Stammvater. "Abraham, verlass dein Land und deinen Stamm! Mach dich auf die lange Reise in ein Land, das ich dir weise. Du sollst gegen allen Schein Vater deines Volkes sein", sangen die gut gelaunten Viertklässler der Waldschule, während sie begeistert ihre Rhythmus-Instrumente klopften und schüttelten. Vier Wochen lang hatten die katholischen, evangelischen und muslimischen Schüler die Szenen vor den Ferien eingeübt. "Bei der Arbeit mit den Kindern gibt es keine religiösen Vorbehalte", berichtete Lehrerin Ulrike Reuter vom unkomplizierten Miteinander des Nachwuchses. In den Fürbitten wünschten die Viertklässler ihren jungen Kollegen Mut und Vertrauen. "Ihr braucht keine Angst zu haben, die Lehrer sind Eure Freunde", erklärte Schulleiter Rainer Mathieu und versicherte, dass auch in der Schule gesungen und gespielt wird. Noch etwas zögerlich schritten einige Neuankömmlinge anschließend zur Klasseneinteilung. Der Ranzen blieb bei den Eltern, die Schultüte musste natürlich mit nach vorn. Nach der Feier zogen die Jungs und Mädchen mit ihren Lehrer zur benachbarten Schule. Während die Abc-Schützen im Klassensaal erstmals die Schulbank drückten, spendierte der Freundeskreis der Waldschule den wartenden Eltern Kaffee und Brezeln.