Mit starken Charakteren Erfolge feiern

Völklingen · Dass sie eine 3:0-Führung in Diefflen verspielt hat, ärgert die Völklinger Mannschaft immer noch. Vor dem Heimspiel gegen Salmrohr sagt Marcel Linn: „Wir müssen das Positive aus dem Diefflen-Spiel mitnehmen.“

Marcel Linn (links) spitzelt den Ball an Diefflens Torhüter Enver Marina vorbei ins Tor. Der Völklinger ist mit fünf Treffern gleichauf mit Nico Zimmermann bester Röchling-Torschütze. Foto: Ruppenthal

Marcel Linn (links) spitzelt den Ball an Diefflens Torhüter Enver Marina vorbei ins Tor. Der Völklinger ist mit fünf Treffern gleichauf mit Nico Zimmermann bester Röchling-Torschütze. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Nicht Dominic Altmeier, nicht Felix Dausend, die dafür geholt wurden - mit fünf Treffern ist Marcel Linn mit Nico Zimmermann der Torgarant bei Fußball-Oberligist Röchling Völklingen . Der 23-Jährige war vom luxemburgischen Erstligisten Benfica Hamm in die Hüttenstadt gewechselt. Dort beackerte er in sieben von acht Partien den rechten oder linken Flügel - zuletzt auch im denkwürdigen Spiel beim Aufsteiger FV Diefflen, in dem Völklingen trotz einer 3:0-Führung bis zur 63. Minute noch den Sieg aus der Hand gab. Das 3:3, bei dem Linn das 1:0 erzielte (2. Minute), war aus seiner Sicht "sehr ärgerlich". Dass die Mannschaft lange daran knabbern wird, glaubt er nicht: "Ich denke, wir werden das schnell wegstecken. Wir haben starke Charaktere in der Mannschaft."

Mit Blick auf das Heimspiel an diesem Samstag um 15 Uhr gegen den FSV Salmrohr geht es laut Linn vor allem um eines: "Wir müssen das Positive aus dem Diefflen-Spiel mitnehmen. Nämlich, dass wir den Gegner 60 Minuten quasi an die Wand gespielt und uns viele Chancen erarbeitet haben. Man darf jetzt nicht alles zu negativ sehen."

Der gebürtige Homburger fühlt sich in Völklingen "sehr gut aufgenommen". Mit Rouven Weber, Christian Frank, Moritz Zimmer und Zimmermann spielte er schon bei der SV Elversberg zusammen. Das habe ihm die Eingewöhnung nun erleichtert. Und auch den Start in die Saison - mit 13 Punkten ist Röchling Tabellensiebter - findet er "in Ordnung. Wir hatten stellenweise auch viel Pech, nicht nur in Diefflen, auch in Hauenstein, wo wir kurz vor Ende durch ein Tor aus 30 Metern das 1:1 kassiert haben".

Reichlich Pech hatte Linn auch in seiner Karriere. Er wurde mehrfach durch Verletzungen zurückgeworfen, was wohl mit ein Grund ist, warum es mit dem Traum vom Profi nicht geklappt hat. "Das ist ein Hauptmanko", räumt er ein. Auch bei 1899 Hoffenheim, wo er ab 2009 für drei Jahre in der Jugend spielte, blieb er von Verletzungen nicht verschont. Dennoch sagt er hinsichtlich des Aufenthalts im Kraichgau: "Das war so ziemlich meine schönste Zeit. Das Drumherum war dort einfach top. Es gibt wohl kaum einen Verein, der in der Jugend so gut aufgestellt ist." Die Zeit dort habe ihn weitergebracht, "auch menschlich habe ich sehr viel gelernt", sagt Linn.

In Hoffenheim wurde sein Vertrag nicht verlängert. Es folgte die eher glücklose Rückkehr ins Saarland zur SV Elversberg . Inzwischen hat Linn seine Prioritäten verlagert. Er macht ein Fernstudium zum Personal-Trainer und arbeitet im Fitnessstudio seines Vaters. "Das ist mir inzwischen wichtiger als der Fußball", sagt der 23-Jährige. Wobei das nichts daran ändert, dass er mit Röchling Völklingen Erfolge feiern möchte: "Wir wollen oben mitspielen, ohne dass wir den Druck hätten, aufsteigen zu müssen." Trotz der Erfahrung in Diefflen sei die Stimmung weiterhin gut in der Mannschaft - und vielleicht ist sie nach dem Heimspiel gegen Salmrohr dann sogar noch ein bisschen besser.

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