Mit religiöser Kraft Richtung Regionalliga?

Völklingen · Der SV Röchling Völklingen startet an diesem Sonntag mit dem Heimspiel gegen den SC Hauenstein in die restliche Oberliga-Runde. Mit dabei ist Neuzugang Leon Heine. Er kam von der SV Elversberg.

 Den obligatorischen Laktattest nach der Winterpause machte Leon Heine mit der SV Elversberg noch mit, dann wechselte er nach Völklingen. Foto: Schlichter

Den obligatorischen Laktattest nach der Winterpause machte Leon Heine mit der SV Elversberg noch mit, dann wechselte er nach Völklingen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Vielleicht lag es an der ungemütlichen Witterung, vor allem aber wohl am unterkühlten Auftritt des Fußball-Oberligisten SV Röchling Völklingen im letzten Testspiel vor dem Start in die Restrunde. Trainer Günter Erhardt machte nach der Partie am Mittwochabend gegen Saarlandligist SV Mettlach jedenfalls keinen glücklichen Eindruck. Ob er vor dem Heimspiel in der Liga an diesem Sonntag um 15 Uhr gegen den SC Hauenstein ein gutes Gefühl habe? "Gefühle interessieren nicht", sagt Erhardt. Ob die Startelf des Oberliga-Dritten feststehe? "Nein, da ist alles unklar, seit heute umso mehr", reagiert er nach dem 1:0-Sieg durch ein Tor von Marvin Wollbold angefressen.

Das Gerüst sollte aber stehen: Sebastian Buhl im Tor. Rouven Weber als Abwehrchef. Spielmacher Nico Zimmermann, Julien Erhardt rechts, Fabian Scheffer links und Moritz Zimmer dürften gesetzt sein. Wo Letzterer spielt, ist vielleicht offen. Mit Leon Heine, der von der SV Elversberg kam, gibt es eine neue Defensivoption. Er ist erst 21 Jahre alt, hat aber schon 38 Regionalliga-Einsätze.

In Elversberg, wohin der 1,86 Meter große Innenverteidiger vor der Saison vom Nord-Regionalligist Lüneburger SK gewechselt war, kam er nicht zum Zug. "Ich habe keine Chance bekommen, nicht mal in den Tests", blickt Heine auf ein enttäuschendes Halbjahr zurück. Er spielte nur sechs Mal für die SVE-Reserve in der Saarlandliga. "Ich habe mich in Elversberg wohlgefühlt, hätte mir aber einfach eine Chance gewünscht." Die sucht er nun in Völklingen, wo er sich vor allem eines erhofft: "Ich will wieder regelmäßig spielen und hier Fuß fassen." Heine fügt an: "Ich mache mich aber nicht verrückt und gehe da ganz unverkrampft ran." Ob er gegen Hauenstein spielt, sei nicht entscheidend: "Das Wichtigste ist, dass du mit einem Sieg startest."

Sollte es so kommen, würde Völklingen nach dem 3:3 von Schott Mainz am vergangenen Mittwoch im Oberliga-Derby gegen den SV Gonsenheim bis auf fünf Zähler an die Spitze heranrücken. Im Testspiel gegen Mettlach durfte Heine, der in der Jugend bei Werder Bremen, dem FC St. Pauli und Bayer Leverkusen spielte, nach der Pause ran. Im Abwehrzentrum neben Jeremy Groß - Weber und Zimmer hatten begonnen - ließ er seine Zweikampfstärke und Übersicht ein paar Mal aufblitzen. "Ich habe ganz gut gespielt und meine Sache insgesamt gut gemacht", sagt Heine. Er betont: "Jedes Spiel ist wichtig für mich. Ich bin ein Typ, der die Spiele besonders braucht."

Die Zeit in Elversberg war daher umso schwerer für ihn. Aber gerade sein Glaube habe ihm da geholfen. "Ich bin ein sehr religiöser Mensch, lese unter anderem die Bibel. Da ziehe ich viel Kraft draus", erklärt Heine, der sich eingelebt hat: "Mit der Zeit gefällt es mir immer besser, vor allem die Mentalität und die angenehmen Leute", sagt der 21-Jährige, der in Forbach wohnt und nebenbei in einem Café in Saarbrücken arbeitet. Seit seiner Zeit in Leverkusen ist er auch dem Karneval nicht abgeneigt: "Ich war häufiger in Köln und habe mich dort sozusagen infiziert", sagt er - und ergänzt: "Wenn wir gegen Hauenstein gewinnen, haben wir Rosenmontag ja vielleicht frei."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort