Mit Pecka kommt frischer Wind

Völklingen · Nachwuchs-Fußballer Sebastian Pecka hat den Unterschied gemacht. Der Torjäger des SV Röchling Völklingen hat gegen den SV Gonsenheim ein starkes Spiel gemacht – und hatte großen Anteil am 3:0-Sieg.

 Pascal Stelletta (links) besiegelte mit seinem Treffer zum 3:0 den Völklinger Erfolg gegen Gonsenheim. Foto: Ruppenthal

Pascal Stelletta (links) besiegelte mit seinem Treffer zum 3:0 den Völklinger Erfolg gegen Gonsenheim. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

45 Minuten lang haben die 257 Zuschauer im Hermann-Neuberger-Stadion beim 3:0 (0:0) des SV Röchling Völklingen gegen den SV Mainz-Gonsenheim ein miserables Oberliga-Spiel gesehen. Kein Tempo, keine Ideen, keine Torchancen. Röchling-Trainer Günter Erhardt nannte die Vorstellung "Sommerfußball". Das änderte sich mit Beginn der zweiten Hälfte. Erhardt brachte für Yannick Nonnweiler das junge Völklinger Eigengewächs Sebastian Pecka. Und der Torjäger der Völklinger U 23 leitet mit seiner ersten Ballberührung die Wende ein.

Nach einem Sprint über links flankte er vors Tor, Artur Schneider legte per Kopf für Pascal Stelletta ab und dessen Schuss aus sieben Metern wehrte der Gonsenheimer Feldspieler Jan Itjeshorst auf der Torlinie mit beiden Armen ab. Elfmeter und Rote Karte für Itjeshorst. Sammer Mozain schmetterte den Elfer humorlos in den linken oberen Winkel zum 1:0 (47.). Auch in Unterzahl spielten die Gäste jetzt offensiver und mutiger, doch Völklingen stand sehr gut. Was mit ein Verdienst von Rückkehrer Holger Klein war, der ein sehr gelungenes Comeback feierte. Für die Vorentscheidung sorgte aber erneut Pecka: Nach Traumpass von Saki Noutsos lief er wieder der Gonsenheimer Abwehr davon, schoss aus spitzem Winkel hart und flach ins kurze Eck - das 2:0 (64.).

Danach hätte Völklingen bei mehreren hervorragenden Konterchancen locker weitere Tore nachlegen können, wartete damit aber bis zur 90. Minute: Stelletta trickste im Strafraum die komplette Gästeabwehr aus und schlenzte gefühlvoll aus dem Fußgelenk zum 3:0 ins lange Eck.

Gästetrainer Jörg Jahnson machte aus seiner Sicht zwei Schlüsselszenen für den Völklinger Sieg verantwortlich: "Zunächst der Elfer und die Rote Karte. Das war nach den neuen Regeln kein Handspiel. Unser Spieler hat seine Körperfläche nicht vergrößert und keine unnatürliche Handbewegung gemacht." Eine sehr eigenwillige Auslegung der Regel. Denn die Fernsehbilder bewiesen eindeutig, dass Itjeshorst den Ball zwar mit der Brust stoppte, ihn dann aber mit beiden Oberarmen festklemmte und erst einen Sekundenbruchteil später die Arme ausbreitete, sodass der Ball wieder zu Boden fiel. Er hätte ihn auch fangen können. Das wäre nach Jahnsons Regelauslegung ebenfalls keine Vergrößerung der Körperfläche und keine unnatürliche Handbewegung gewesen.

Bei der zweiten Schlüsselszene jedoch hatte Jahnson Recht: Andelo Srzentic setzte im Straffraum die Sense gegen Babak Keyhanfar an, fällte den Gonsenheimer wie einen Baum. Schiedsrichter Marco Christmann aus Karbach ließ weiterlaufen. Selbst Erhardt gab zu: "Da hätte man Elfmeter geben können. Srzentic ist zu ungeschickt in den Zweikampf gegangen." Ansonsten war Erhardt mit seiner Elf zufrieden: "Wir haben gegen den Tabellendritten klar gewonnen. Durch Pecka wurde es ein anderes Spiel. Mit ihm ist sehr viel frischer Wind rein gekommen. Und durch Holger Klein haben wir ein qualitatives Element dazu bekommen. Er hat mit Noutsos das Spiel beruhigt."

Zufrieden war auch Rückkehrer Klein: "Ich hab mich gleich heimisch und wohl gefühlt. Nach der schwachen ersten Halbzeit gab es in der Kabine klare Worte vom Trainer. Danach haben wir guten Fußball gespielt. Hinten standen wir gut und vorne machten wir drei Tore. Die Rote Karte war nicht spielentscheidend."

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