Mit Küken übers Leben lernen

Ludweiler · Im Ludweiler Kinderhaus St. Monika schlüpften acht Flauschkugeln

 Die Anfangsphase: Mehrmals täglich mussten die Kükeneier im Brutapparat gewendet werden.

Die Anfangsphase: Mehrmals täglich mussten die Kükeneier im Brutapparat gewendet werden.

(red) Mit einem ungewöhnlichen Projekt bringen die Erzieherinnen der Regenbogengruppe des katholischen Kinderhauses St. Monika in Ludweiler den Kindern das Geheimnis des Lebens und auch der Auferstehung näher. Wie aus Eiern Lebewesen entstehen, wie diese groß werden, konnten die kleinen Besucher des Kinderhauses hautnah miterleben.

Insgesamt acht Küken wurden von den Kindern liebevoll betreut. Zunächst aber mussten die Eier im Brutapparat jeden Tag mehrmals gewendet werden. Auch wurde mit Hilfe des Lichtes genau in das Innere der Eier geschaut. Und nach 21 Tagen, genau am Ostersonntag erblickte das erste Küken das Licht der Welt. "Welch eine Freude hatten die Kinder mit den kleinen Flauschbällchen", berichtet Gemeindereferentin Martina Scholer. Täglich mussten sie für Futter und frisches Wasser sorgen und dafür, dass die Wärmelampe auch immer schön brannte, da ja keine Henne da war, um sie zu wärmen.

Leider verstarb eines der kleinen Küken Anfang der zweiten Woche. Alle nahmen Abschied von dem kleinen Tier und haben ihm liebevoll einen kleinen Sarg, ein Kreuz und ein Grab gestaltet. Aber eines fehlte: Das Küken hatte keinen Namen . . . doch das blieb nicht so . . ..

Am vergangenen Donnerstag, besuchte Gemeindereferentin Martina Scholer die Regenbogengruppe, um die Küken vor dem Verlassen des Kinderhauses zu segnen: Dabei stellte sie überrascht fest, nur ein Küken hatte einen Namen bekommen, "Donner". Alle Geschwister waren noch namenlos. Schnell war sich die Gruppe einig, das kann so nicht bleiben. Namensvorschläge wurden gesammelt, und dann durfte jedes Kind seine Stimme für die einzeln aufgerufenen Namen abgeben. In kleinen Grüppchen durften die Kinder dann ein Küken auf den ausgesuchten Namen taufen. Erzieherin Silke nahm behutsam ein Küken nach dem anderen aus dem Stall, hielt sie in der Hand und die Kinder "tauften" die Küken auf die ausgewählten Namen, ebenso natürlich der bereits benannte "Donner".

Am Ende der "Taufzeremonie" gab es ein Überraschungsei für jedes Kind, das Kükenprojekt war abgeschlossen. Alle waren sich einig, dass diese Erfahrung sehr interessant gewesen war und dazu viel Spaß gemacht hat. Für ihren Besuch, Gemeindereferentin Martina Scholer, sang die Gruppe noch abschließend das Lied von der Henne Trude vor, die auf der Stange ohne Bange saß.

 Volle Konzentration: Jetzt wird ein Küken nach dem anderen getauft. Fotos: Kinderhaus St. Monika/Paulina Matyjazik

Volle Konzentration: Jetzt wird ein Küken nach dem anderen getauft. Fotos: Kinderhaus St. Monika/Paulina Matyjazik

Für Martina Scholer gab der Refrain den Impuls für einen weiteren Kükennamen. Denn das kleine beerdigte Tierchen war als letztes noch namenlos geblieben. Am Grab des kleinen Kükens versammelte sich nochmals die betreuende Kindergruppe, und Martina Scholer "taufte" es kurzerhand auf den Namen: Trude Nix . . . Wer das Hühnerlied über Trude kennt, weiß, das in jedem Refrain ein Buchstabe des Namens Trude weggelassen wird, anstelle dessen nach einer kurzen Stille die Kinder "nix" singen. Und somit war der Namen für das kleine Küken, das nicht erwachsen werden konnte, gefunden: Trude Nix.

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