Mit den Musikern auf Augenhöhe

Lauterbach. Er erzählt gern Geschichten, der in Kanada lebende Brite Paul O'Brien, der am Freitagabend mit dem Uli Kringler- Trio im katholischen Pfarrheim in Lauterbach zu Gast war. Er erzählt nicht nur singend, wenn er Gitarre dazu spielt - zu jeder vertonten Geschichte gibt es mindestens eine weitere

 Paul O'Brien in Lauterbach. Foto: Erik Roskothen/ Verein

Paul O'Brien in Lauterbach. Foto: Erik Roskothen/ Verein

Lauterbach. Er erzählt gern Geschichten, der in Kanada lebende Brite Paul O'Brien, der am Freitagabend mit dem Uli Kringler- Trio im katholischen Pfarrheim in Lauterbach zu Gast war. Er erzählt nicht nur singend, wenn er Gitarre dazu spielt - zu jeder vertonten Geschichte gibt es mindestens eine weitere. Etwa die Geschichte vom "Matrona Tree", einem alten Baum, der Menschen bei einer Flut Trost und Halt spendete und ihnen so vermutlich das Leben rettete. Das Versprechen der "alten Leute" unter den Geretteten, den Baum nie zu Brennholz zu verarbeiten, hat O'Brien zu einem Lied gemacht: "You, you will never burn". "Das ist ganz klar mein Lieblingsstück", berichtet Gitarrist Kringler in der Pause den Konzertgästen an einem Stehtisch, was diese mit anerkennenden Nicken beantworten. Frontmann Paul signiert derweil CDs, die er am Tisch nebenan an seine Fans verkauft. Und lässt sich mit jedem auf ein Gespräch ein. Egal, ob es um die erzählten und gesungenen Geschichten geht oder um Tipps zum Gitarrespielen. Ein solch vertrautes Miteinander zwischen Zuhörern und Künstlern ist typisch für Bernds Bistro, das imaginäre Lokal des Lauterbacher Kulturvereins Plopp. Gastgeber Bernd Engel, Vorsitzender des Vereins, sagt: "Wir wollen, dass sich Musiker und Zuhörer auf einer Ebene begegnen." Nach der Pause darf Kringler eine Geschichte erzählen. Der schickt seinem Stück auch ein paar erklärende Worte voraus, nämlich dass er es während eines Urlaubs in Nordafrika geschrieben habe, und dass es auf Deutsch "So Gott will" bedeute. Den Rest lässt er seine Gitarre erzählen, der er dabei deutlich einen islamischen Einschlag verleiht. "Ich lebe als Einwanderer", sagt Neu-Kanadier O'Brien im Anschluss - diese Geschichte gehört zum Stück "The Wild Geese", Wildgänse, wie man die Iren nannte, die zu Tausenden in fremden Ländern ihr Glück suchten. Andere Geschichten drehen sich um Pauls Sohn Finn. In "American Cars" besingt O'Brien die Sehnsucht des Sohnes, der seinen Daddy - einen Musiker, der viel in der Welt unterwegs ist - gerne öfter sehen würde. al

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