Mini-Schreibmaschinen und Rocksingles

Völklingen · Etwas holprig war der Start des ersten Flohmarktes auf dem Großen Platz des Völklinger Weltkulturerbes. Nur langsam fanden sich die Kunden zwischen den Ständen ein, von denen einer es auf den Punkt brachte: „Flohmärkte müssen sich erst etablieren.“

 Bei der großen Auswahl auf dem Flohmarkt vor dem Weltkulturerbe hat den Gästen das Stöbern großen Spaß gemacht. Foto: Andreas Lang

Bei der großen Auswahl auf dem Flohmarkt vor dem Weltkulturerbe hat den Gästen das Stöbern großen Spaß gemacht. Foto: Andreas Lang

Foto: Andreas Lang

Zögerlich kamen die Freunde der regionalen Flohmärkte am Samstag zur Flohmarkt-Premiere auf den großen Platz des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Verhältnismäßig kühle Temperaturen und möglicher Regen waren wohl einige der Gründe, warum sich zunächst wenige an den knapp 30 in zwei gegenüber liegenden Reihen aufgebauten Ständen tummelten. "Flohmärkte müssen sich erst etablieren und vor allem ins Gespräch kommen, das ist ganz normal. Und für den Anfang ist das hier ganz gut", relativiert Besucher Walter Müller . Dem neuen Markt räumt er jedenfalls gute Zukunftschancen ein: "Die Kulisse der alten Hütte ist wunderschön, und der Mix im Angebot passt auch."

Zum Beispiel Blechgeschirr aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, für das sich unter anderem Studentin Anne Schwarz brennend interessiert: "Diese Haushaltswaren haben einfach Charakter, sie sind nicht so kühl wie das moderne Plastikzeug." Von ihrer Begeisterung darf sie sich bei ihren Verhandlungen um den Verkaufspreis nicht viel anmerken lassen: "Sonst habe ich beim Feilschen wenig Chancen, den Preis runter zu handeln." Ausgerechnet moderne Technik könnte dabei ja helfen. "Was, du willst für diesen Helm zehn Euro? Im Internet gibt es den für 17. Neu. Und mit Schirm", schwadroniert Gerd Janßen einen Anbieter. Während der kaum daran zweifelt, dass sein Gegenüber ihm das Angebot gleich auf seinem Smartphone zeigt, lässt Janßen ihn erst mal stehen - um später mit besserer Verhandlungsposition zurück zu kommen.

Für viele ist der Gang über den Flohmarkt eine Reise in die eigene Vergangenheit. "Schau an, Highway to Hell von AC/DC, das war damals meine erste rockige Single - ich kam vom Rock nie wieder los", schwärmt Andreas Meier, als er die entsprechende Vinyl-Scheibe entdeckt. Andere lassen sich gerne verblüffen. Etwa von einer Schreibmaschine, die nicht viel größer als eine Männerfaust ist. "Die funktioniert tatsächlich, allerdings ist sie gedacht, um Prägebänder aus Plastik zu beschriften - mit den Bändern hat man früher Haustürklingeln und Briefkästen beschriftet", staunt Karl Rupprecht.

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