Miez und Maunz tun ihren Menschen gut

Völklingen · Heute ist Weltkatzentag – Anlass für uns, mal nachzufragen, warum Katzen als Haustiere so beliebt sind. Beim Völklinger Tierschutzverein weiß man einiges darüber. Und mahnt zugleich: Die Zahl der verwilderten Katzen sei zu hoch, deren Vermehrungsrate enorm – eine Kastrationspflicht müsse her.

Sie schnurren ausdauernd, wenn sie sich zur Begrüßung um die Beine ihrer Besitzer schmiegen. Fast hypnotisieren sie ihre Menschen wenig später, um Zuneigung oder Futter zu bekommen. Und dieser Blick funktioniert immer wieder. Sie haben's drauf, die Kater, Miezen oder einfach Katzen , denen der heutige Montag gewidmet ist. Denn heute ist der internationale Katzentag.

Mit all ihren Eigenarten gehören sie längst zu den beliebtesten Haustieren. Dabei zeigen sie gerne ihren eigenen Kopf. Bis sie an der Leine hinterher dackeln, dauert ewig und drei Tage. Zu tief verwurzelt ist in ihnen der Charakter des Solitärjägers, der auf eigene Faust auf Beutezug geht. Gehorsam scheint für sie ein Fremdwort zu sein. Oder doch nicht? Erwin Klein schwört: "Katzenerziehung ist ganz einfach." Einen Moment später fügt er lachend hinzu: "Binnen weniger Tage hat sie ihrem Besitzer klar gemacht, wo es lang geht."

Wie viele Samtpföter als Stubentiger in den Völklinger Haushalten leben, ist nicht genau zu sagen. Schließlich gibt es für sie noch keine Meldepflicht oder gar eine Steuerpflicht wie beim in der Beliebtheitsskala auf Augenhöhe stehenden Hund. Die Zahl der Freigänger und der dauerhaft draußen lebenden Katzen ist aber auf jeden Fall zu hoch, weiß Christine Wendler, die Vorsitzende des Völklinger Tierschutzvereins: "Vor allem freilebende und unkastrierte Katzen gibt es viel zu viele." Und weil die Tiere sich rasch vermehren können, steigt ihre Zahl weiterhin.

Die Zahl derer, die gemeldet und eingefangen wurden, ist dagegen bekannt. Zum vergangenen Wochenende lebten elf erwachsene Katzen und 50 junge Tiere in den Pflegestellen des Tierschutzvereins Völklingen . "Mehr als 20 sind das, die Zahl variiert", sagt die Vorsitzende.

Warum Katzen als Haustiere so beliebt sind, weiß sie: "Sogar wenn man gestresst nach Hause kommt, nimmt die Katze einem das nicht übel und möchte schmusen." Es sei sogar wissenschaftlich belegt, "dass sich Katzen positiv auf die Psyche auswirken".

Dennoch sei es wichtig, der unkontrollierten Vermehrung der Katzen außerhalb der Haushalte Herr zu werden. So sei derzeit ein Landesgesetz auf dem Weg, das die Kommunen ermächtigt, eine Verordnung zu erlassen, damit Hauskatzen registriert und kastriert werden können. Wendler beschreibt ein Beispiel. In Essen gebe es eine solche Verordnung. Dort müssen Freigänger gekennzeichnet sein, sonst handele es sich um eine Ordnungswidrigkeit. Amtliche Kennzeichnungmarken gebe es nur für gemeldete und kastrierte Schmusetiger.

Wer Genaueres zu diesen und weiteren Haustierfragen wissen möchte, ist am kommenden Sonntag beim Sommerfest des Tierschutzvereins am Sebastian-Riewer-Weiher richtig. Dort informiert der Verein über seine Arbeit, die Tiersegnung ist obligatorisch, außerdem ist auch für Unterhaltung, Speis' und Trank gesorgt. Auch der BUND hat an den Weltkatzentag erinnert. Allerdings nicht um der Hauskatze willen - den Naturschützern geht es dabei um die Wildkatze. Das schöne, scheue Tier gehört quasi zu den Ureinwohnern unseres Kontinents, ist seit Zehntausenden von Jahren in Europa zu Hause. Doch Jagd und menschliche Eingriffe in die Landschaft haben die Bestände der Wildkatzen schrumpfen lassen. Vielerorts galten sie sogar als ausgestorben.

 Verwaschen graubraun getigertes Fell und dicker, buschiger Schwanz sind typisch für Wildkatzen. Foto: BUND/Thomas Stephan

Verwaschen graubraun getigertes Fell und dicker, buschiger Schwanz sind typisch für Wildkatzen. Foto: BUND/Thomas Stephan

Foto: BUND/Thomas Stephan

Doch in naturnahen Wäldern gibt es noch immer Wildkatzen, sie stehen heute unter strengem Schutz. Einer ihrer Lebensräume im Saarland ist der Warndt. Allerdings bewegen sich die vielleicht 25 Tiere so menschenfern, dass man sie kaum je zu Gesicht bekommt. Dass es sie im Warndt tatsächlich gibt, haben Naturschützer mit einem Trick nachgewiesen: An Lockstöcken, die mit Baldrian präpariert wurden, sammelten sie Katzenhaare ein.

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