Meisterhäuser-Zukunft immer noch unklar

Wehrden · Der Umbau der einstigen Obdachlosen-Unterkunft in Wehrden soll im Herbst beginnen, die neue Nutzung liegt fest. Für die reizvollen historischen Meisterhäuser hingegen gibt es immer noch keine Zukunfts-Idee. „Es muss dringend etwas passieren“, mahnt jetzt das Wehrdener Stadtteilforum.

 Leitende Angestellte der Völklinger Hütte wohnten einst in den so genannten Meisterhäusern an der Saarstraße, denen der Hütten-Architekt Hans Großwendt den Charme des frühen 20. Jahrhunderts mitgegeben hat. 2002 erwarb die Stadt die denkmalgeschützte Häuserzeile. Einen Plan für ihre Sanierung und Nutzung gibt es aber bis heute nicht. Archivfoto: Jenal

Leitende Angestellte der Völklinger Hütte wohnten einst in den so genannten Meisterhäusern an der Saarstraße, denen der Hütten-Architekt Hans Großwendt den Charme des frühen 20. Jahrhunderts mitgegeben hat. 2002 erwarb die Stadt die denkmalgeschützte Häuserzeile. Einen Plan für ihre Sanierung und Nutzung gibt es aber bis heute nicht. Archivfoto: Jenal

Rund 30 Besucher begrüßte Sprecher Michael Lauer am Montagabend zur Sitzung des Stadtteilforums Wehrden . Rathaus-Mitarbeiter Matthias Zimmer erläuterte die aktuellen Umbaupläne für das städtische Gebäude in der Zilleichstraße 2. Es wurde 1956 errichtet und diente früher als Obdachlosenunterkunft.

Der Südtrakt, seit 1985 Sitz der Caritas-Gemeinwesenarbeit, verändert sein Gesicht. Er wird heller und freundlicher. Und es gibt mehr Platz. Die Fenster im Untergeschoss werden vergrößert, die Jugendräume erhalten einen direkten Zugang zum Außenbereich. Im Erdgeschoss entsteht ein großer Versammlungsraum für etwa 80 Personen. Im ersten Obergeschoss wird ein kleiner Balkon errichtet. Die Stadt lässt einen Aufzug und eine Behindertentoilette einbauen, das bisherige Satteldach weicht einem leicht geneigtem Pultdach.

"Das Gebäude wird den Stadtteil aufwerten", glaubt Harald Trouvain von der Caritas-Gemeinwesenarbeit. Die Kosten des Südtrakt-Umbaus, rund 720 000 Euro, werden zu zwei Dritteln aus Zuschüssen finanziert. Für Flüchtlingsfamilien lässt die Stadt den Nordtrakt herrichten: Neun Familien werden dort Platz finden. Im Herbst , erläuterte Zimmer, soll die Baumaßnahme beginnen. Geplantes Ende: Mitte 2017.

Die Zukunft anderer Immobilien in Wehrden bleibt hingegen ungewiss. "Es gibt im Bezug auf die Meisterhäuser keinen Fortschritt", berichtete Anne Herzhauser vom Stadtteilforum. Im vorigen Jahr trafen sich Experten, um über die Zukunft der denkmalgeschützten Häuser zu beraten. Diskutiert wurde zum Beispiel über eine touristische Nutzung. Noch vor den Sommerferien will das Stadtteilforum zu einem Bürger-Workshop einladen. Bei dem Treffen sollen die Leute, die in dem Stadtteil wohnen, ihre Ideen einbringen. "Es muss jetzt dringend etwas passieren", sagte Anne Herzhauser mit Blick auf die sanierungsbedürftigen Häuser .

 Die Stadt Völklingen baut ihr Haus Zilleichstraße 2 am Wehrdener Berg um, es wird Bürgerhaus. Archivfoto: Jenal

Die Stadt Völklingen baut ihr Haus Zilleichstraße 2 am Wehrdener Berg um, es wird Bürgerhaus. Archivfoto: Jenal

Ein Dorn im Auge sind dem Stadtteilforum die Schmierereien an den Brückenpfeilern der A 620 zwischen Schaffhauser Straße und Burötherstraße. Die Ortsvereine, so eine Forums-Idee, könnten die Pfeiler malerisch gestalten. Dabei will man auf einen gemeinsamen Stil achten. "Damit es ein schönes Bild wird", sagte Herzhauser. Neben den Vereinen soll auch der Landesbetrieb für Straßenbau als Eigentümer kontaktiert werden. Das Stadtteilforum hofft, dass er grünes Licht für die Aktion gibt.

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