City-Open-Air in Völklingen Markant mit rauchig-rotziger Bluesstimme

Völklingen · Der in der Szene bekannte Gitarrist Eddie Gimler hatte zum City-Open-Air-Konzert eine Sängerin mit ungewöhnlichem Timbre in den Völklinger Pfarrgarten mitgebracht. Schade, dass das Zuhörer-Interesse für diesen anspruchsvolleren Blues-Rock verhalten war.

Der bekannte Gitarrist Edgar Dimler stellt im Völklinger Pfarrgarten seine neue Formation vor, die E.G. Blues Band mit Laura Maas als Stimmgewalt am Mikro. Ihr Markenzeichen am Donnerstagabend, ein Stirnband.

Der bekannte Gitarrist Edgar Dimler stellt im Völklinger Pfarrgarten seine neue Formation vor, die E.G. Blues Band mit Laura Maas als Stimmgewalt am Mikro. Ihr Markenzeichen am Donnerstagabend, ein Stirnband.

Foto: BeckerBredel

Der Eröffnungstitel ließ am Donnerstagabend bei den City-Open-Airs im Völklinger Pfarrgarten keinen Zweifel: Nachdem es zuletzt Jive and Wail, Italo-Pop, Partymucke, Rockkracher und Soul gegeben hatte, kamen jetzt die Freunde des Blues-Rock zu ihrem Recht.

Der bekannte Gitarrist Eddie Gimler ist der Spezialist für dieses Genre. Und neben seinen alten Bekannten aus früheren Bands wie den Groove-Bandits, Sängerin Laura Maas und Bassist Stefan Engelmann, hat er in seiner neuen Gruppe, der E.G.Blues-Band, zwei neue Mitstreiter an seiner Seite. Martin mit fettem Sound an den Keyboards und Schlagzeuger Stephan Brandt nämlich. „Big-City-Blues“ lautet dieser Eröffnungstitel, den Laura mit dem um die Stirn gebundenen Kopftuch und der für diesen Stil bestens geeigneten rauchig-rotzig-dreckigen Stimme zum Besten gibt.

Und ob ihres im Saarland prominenten Nachnamens sei gleich gesagt, dass die Elmerin ebenso wie ihre Schwester und Voice-Of-Gemany-Mitstreiterin Vicky Kusinen des Bundesinnenministers Heiko Maas (SPD) sind. Auf der Bühne ist das allerdings nebensächlich, denn die Künstlerin weiß alleine mit ihrer Stimme zu beeindrucken. „Wahnsinn“, kommentiert Peter Wenzel, Stammgast der City-Open-Airs, der nächste Woche mit den 60s am Mikrofon stehen wird. Gut: Jedermanns Sache ist der Blues nicht, weshalb es nicht so voll im Pfarrgarten ist wie zuletzt. Auch dass sich später, sobald es kurz vor Ende etwas kühler wird, viele vorzeitig verabschieden, deutet darauf hin.

Dafür sind auch etliche gekommen, die man sonst selten zu den Open-Airs im Eligius-Viertel sieht. Doch wie gesagt: Soul, Party, Rock und Italo waren schon dran, es lebe die musikalische Vielfalt. Gitarrist Gimler weiß das als erfahrener Musiker und begrüßt entsprechend: „Wir hoffen, es ist für jeden was dabei, hört zu und genießt einen der vielleicht letzten sonnigen Abende in diesem August.“ Seine teilweise neue Truppe macht auch alte Fans neugierig. „In dieser Formation habe ich Eddi und Laura noch nicht gesehen“, sagt Harry Feltes und hört interessiert zu. „Grapevine“ spielt die Band inzwischen mit viel Gefühl für den besonderen Groove des Klassikers. Das überzeugt. Ebenso wie das Bekenntnis: „My Papa was a rolling stone“. Und einen von Lauras Lieblingssongs „Little by little“, bei dem sie zur Bluesharp greift, einer speziell auf diese Musikrichtung zugeschnittene Mundharmonika.

Damit ist sie auch in der Lage, sich zu beteiligen, wenn die Musikerkollegen sich ihren Soli widmen. Martin schwört dabei meist auf das mächtige Hammond-Röhren, Schlagzeuger Stephan setzt abwechselnd auf laute und leisere Wirbel. Ja, und Laura liefert sich mit Eddi ein Duell zwischen Bluesharp und E-Gitarre. Jeder kommt im Laufe des Abends zum Zug, spätestens bei „Musicologie“, dem Meisterwerk des verstorbenen US-amerikanischen Pop-Künstlers Prince, ist das der Fall. Für so manchen der Höhepunkt des Abends. „Wer sich da ran traut, alle Achtung“, staunt Jupp Feilen anerkennend.

Nächsten Donnerstag feiert die Band The 60‘s Revival“ ihr 20-jähriges Bestehen im Pfarrgarten, der Eintritt zu den City-Open-Airs ist frei, Beginn ist um 19.30 Uhr.

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