Völklingen. Vorsichtig ziehen die Mütter beim Kochvormittag in der städtischen Kindertageseinrichtung Kunterbunt den frisch gewalzten Teig aus der Nudelmaschine. So, wie es ihnen Wolfgang Quack, Küchenchef in der Villa Weissmüller eben gezeigt hat. Wie ein langes Band legen sie den Teig dann auf den mit Mehl bestäubten Tisch. Jetzt noch ein paar Kleckse mit Eigelb darauf streichen - das dient später als Klebemittel, um Ober- und Unterseite der Ravioli zusammen zu halten - die leckere Füllung mit einem Löffel darauf geben und das ganze mit einem weiteren Teigband abdecken. Bis auf das Ausstechen war es das schon mit der Vorarbeit und die fünf Mütter betrachten zufrieden ihr Werk, bevor sie die nächste Ladung Ravioli in Angriff nehmen.Solche Szenen wird es in der Kita Kunterbunt demnächst regelmäßig geben, denn das Projekt kunterbunte Kochgeschichten, das vorgestern begonnen hat, dauert noch bis Ende des Jahres. Einmal im Monat kommen Köche oder Bäcker in die Kindertagesstätte und zeigen den interessierten Müttern, wie sie einfach und günstig leckere Speisen und Backwaren selbst machen können.Brigitte Eller leitet die Kindertagesstätte und sie weiß: "Viele Eltern haben heutzutage das Kochen verlernt." Bei manchen Kindern gebe es zudem zu Hause kein regelmäßiges warmes Essen. "Wie sie sehen, muss ein solch leckeres Essen wie unsere Ravioli mit Tomaten-Basilikum-Soße und Parmesan, noch nicht einmal teuer sein", meint Koch Quack. Die ganzen Zutaten hätten noch nicht einmal 80 Euro gekostet - und das reicht für zwei der vier Kindergartengruppen, die Tageskinder und die mitkochenden Mütter. Die beteiligten Eltern wissen, dass der Koch mit dem Betrag nicht geschummelt hat, schließlich waren sie beim Einkauf dabei, das gehört zum Projekt.Zur Kochpremiere kamen dann auch besondere Gäste. So etwa Oberbürgermeister Klaus Lorig, denn die Stadt gehört wie die beteiligten Köche und Becker zu den Sponsoren der Aktion. Auch Peter Julius Weber, der Vorjahrespräsident des Lions Club Völklingen schaute den Müttern über die Schulter, denn der Lions Club hat Geschirr und Küchenmaterial zur Verfügung gestellt. Drei Mal, so hat es Leiterin Eller geplant, wird jede der Gruppen in den Genuss des leckeren Essens kommen. Die Backstunden im Juni und im Dezember dienen dem guten Zweck, denn dann wird für das Diakonische Werk, beziehungsweise für die Bewohner des Altenheims St. Josef gebacken.