Mahnung an den Pharao

Völklingen · Wie die Bibel berichtet, mussten die Israeliten von Ägypten aus lange durch die Wüste irren, um das verheißene Land zu finden. Was Völklingen betrifft, stehen auch Touristen am Völklinger Platz beim Weltkulturerbe ohne Orientierung da.

Da weist eine Pyramide auf die aktuelle Ägypten-Ausstellung hin. Aber Ortsfremde stoßen nur dann auf Hinweise zur Innenstadt, wenn sie sich - eher per Zufall - in die Eisenbahnunterführung wagen. Doch die bezeichnen selbst Einheimische als "Angstraum". So verharren Hunderttausende von Touristen im Hütten-Generaldirektor Meinrad Grewenigs Ägypten, obwohl sich manche sicher auch mal gerne Völklingen anschauen würden.

Kein Wunder, dass nun die Kommunalpolitiker mal den Aufstand proben. Denn von Weltkultur pur hat die gebeutelte Stadt wenig. Derweil zahlt sie kräftig Tribut: vom Eigenbeitrag für den neuen Völklinger Platz (Gesamtkosten 2,6 Millionen Euro) bis zu den rund 100 000 Euro, die sie jährlich an Miete für (kaum genutzte) Hallen im Weltkulturerbe überweist.

Oberbürgermeister Klaus Lorig & Co. blasen ständig fürs Weltkulturerbe ins Horn. Einzelhandelspräsident Hans Agostini verkaufte bereits persönlich in seinem Geschäft Werbeartikel. Nun hoffen viele Völklinger, dass auch der Pharao im Weltkulturerbe ein Einsehen hat.

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