Vorweihnachtsfest an Diehls Hütte Dauerregen konnte die Stimmung nicht verderben

Ludweiler · Zum zehnten Mal Vorweihnachtsfest an Diehls Hütte im Wald bei Ludweiler. Spenden gehen dieses Mal an Tierschutz-Projekte.

 Sie haben viel Arbeit investiert, um die Vorweihnachtsfeier im Ludweiler Wald vorzubereiten – vorn, von links:  Ulrike Schirmbeck, Walter Luketitisch, Herbert Diehl, Patrick Schirmbeck und Herbert Brandstaedter. Rechts im Hintergrund – unterm roten Schirm – Völklingens Oberbürgermeisterin Christiane Blatt.

Sie haben viel Arbeit investiert, um die Vorweihnachtsfeier im Ludweiler Wald vorzubereiten – vorn, von links:  Ulrike Schirmbeck, Walter Luketitisch, Herbert Diehl, Patrick Schirmbeck und Herbert Brandstaedter. Rechts im Hintergrund – unterm roten Schirm – Völklingens Oberbürgermeisterin Christiane Blatt.

Foto: Ruppenthal

Von Abschiedsschmerz ist keine Spur zu sehen bei Herbert Diehl, der wie all die Jahre zuvor mit den Familien von Patrick Schirmbeck, Franz Josef Bethscheider und Walter Luketitsch am Vortag zu Heiligabend an Diehls Hütte zum geselligen Beisammensein geladen hat.

Alle Jahre wieder hat der inzwischen 80-Jährige Glühwein aus der Thermoskanne ausgeschenkt und leckere Plätzchen gereicht. Nur jetzt eben zum letzten Mal. „Mit 80 habe ich mir das so gesagt – zumindest offiziell“, sagt er. Warum der Abschied noch nicht schmerzt, weiß er auch: „Es war immer sehr schön hier, und so ist es auch heute.“

Auch wenn es ausdauernd leicht regnet. Und außerdem sei auch allerhand Geld für gute Zwecke zusammen gekommen: „Mehr als 6000 Euro müssten es über die Jahre geworden sein“, meint Diehl.

„Wir haben uns überlegt, ob wir kommen sollen“, berichten Carmen und Rainer Willeke, die gerade an der Hütte angekommen sind. Des Regens wegen. Der entscheidende Gedanke war dann aber: „Die Leute haben sich wieder so viel Müh‘ gemacht, da dachten wir uns: Gehen wir mal gucken.“

Zu gucken und vor allem zu hören gibt es das Jagdhornbläsercorps vom Dietrichsberg aus Geislautern – die Musiker schmettern so manche Melodie in den Ludweiler Wald. Was die Anwesenden mit Applaus belohnen, die anwesende Hundeschar mit Gebell.

Regen? Stört jetzt nicht. Die meisten sind wetterfest gekleidet; wer‘s zusätzlich braucht, hat einen Schirm dabei. Auch mancher Vierbeiner trägt ein schützendes Cape – und so lässt es sich eine Weile an der hübsch dekorierten Hütte aushalten. Erstmals vor Ort auch Oberbürgermeisterin Christiane Blatt (SPD). Als Ortsvorsteherin von Ludweiler habe sie aber bereits von der Spendenfreude der Macher um Diehls Hütte gehört, berichtet sie.

All die leckeren Sachen verteilen Diehl und Co. wieder mit Hinweis auf die aufgestellte Spendenbüchse. Dieses Mal zu Gunsten der Pferde- und Ziegenalm Nassweiler, wo der Verein um Simone Hinnüber Tieren ein Gnadenbrot bietet. Und für die Eichhörnchen-Nothilfe Saarland, bei der sich Monika Pfister um die liebenswerten Nager und außerdem um Sieben- und Gartenschläfer kümmert, die verletzt oder verwaist Hilfe benötigen. Sie päppelt die Tierchen wieder auf, bis sie im Alter von zirka 20 Wochen wieder ausgewildert werden können.

Vor zehn Jahren veranstalteten die fünf Anwohner, zu denen Herbert Diehl gehört, zusammen mit ihren Frauen erstmals einen Weihnachtstreff an der Hütte. Um die verschiedenen Interessengruppen der Waldwegnutzer – Hundehalter, Reiter, Jogger, Spaziergänger – ins Gespräch zu bringen. Mit ständig wachsendem Erfolg.

Als die Dämmerung schon über Wald und Hütte hereingebrochen ist, sind die meisten Gäste schon gut gelaunt nach Hause gegangen. Für die Macher gibt es allerdings noch allerhand zu tun – wie schon am vergangenen Sonntagvormittag und am Freitagvormittag. Aber das rentiert sich offenbar, denn Diehls Fazit zu dem aus seiner Schnapsidee entstandenen Weihnachtstreff lautet erneut: „Es ist doch immer wieder schön.“

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