Lorig will Fernwärme fit für die Zukunft machen

Völklingen. Abwärme aus Industrieanlagen wärmt Tausende von Bürgern in Völklingen. Bei der Fernwärmeversorgung, die bereits in den 70er Jahren startete, spielte die Stadt bundesweit eine Pionierrolle. Nachteil: das Netz ist heute technisch nicht mehr auf neuestem Stand

Völklingen. Abwärme aus Industrieanlagen wärmt Tausende von Bürgern in Völklingen. Bei der Fernwärmeversorgung, die bereits in den 70er Jahren startete, spielte die Stadt bundesweit eine Pionierrolle. Nachteil: das Netz ist heute technisch nicht mehr auf neuestem Stand. Grüne und Freie Wähler haben deshalb angeregt, Wärmetauscher als Zwischenstation zwischen dem Netz und den einzelnen Verbraucher-Haushalten einzubauen (die SZ berichtete).Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU, Foto: bub) teilte jetzt der SZ mit, er unterstütze grundsätzlich diese zukunftsweisende Idee. Er habe bereits mit den Stadtwerken gesprochen und werde den Punkt auch auf die Tagesordnung der nächsten Aufsichtsratssitzung setzen. Ausschlaggebend sei aber letzten Endes der Fernwärmeverbund Saar als Eigentümer des Netzes. Die Stadtwerke seien nur für Wartung und Instandhaltung zuständig.Experten sind laut Oberbürgermeister bereits dabei, technische Lösungen zu erarbeiten, die noch bezahlbar seien. Grundsätzlich müssten sich aber die Kunden darauf einstellen, dass Kosten von bis zu mehreren 1000 Euro für einen neuen Anschluss auf sie zukämen. "Ich bin aber zuversichtlich, dass sich gestaffelte Finanzierungspläne oder ähnliche Modelle einrichten werden lassen, so dass die Bürger den neuen Heizkomfort in Raten zurückzahlen können", sagte Lorig. Die neuen Wärmetauscher sollen nicht nur mehr Effizienz, sondern auch mehr Sicherheit bringen. Pannen bei der Fernwärmeversorgung in Völklingen waren bisher sehr selten. Sie können aber äußerst unangenehme Folgen haben - wie im Januar 2001 in der Karlstraße, als ein Ventil platzte, 90 Grad heißes Wasser einen Keller überflutete, heißer Dampf durch das ganze Haus zog und die Versorgung für die gesamte Straße abgeschaltet werden musste.

HintergrundDie Keimzelle der Fernwärmeschiene Saar mit mittlerweile rund 13 000 Abnehmern liegt in Völklingen. Hier startete 1976 als bundesweites Modellprojekt der Ausbau der Fernwärmeversorgung. 1975 war mit der Auskopplung der Abwärme aus der damaligen Kokerei Fürstenhausen und dem Kraftwerk Fenne begonnen worden. er

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