Lorig will den Sportplatz-Bau beginnen

Fürstenhausen · Der Bebauungsplan für Fürstenhausens neue Mitte hat nach Ansicht der Völklinger Verwaltung „Planreife“ erlangt, nachdem es keine neuen Einwände gab – es soll jetzt losgehen. Im Stadtrat wird das Thema Ende April noch einmal diskutiert.

Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) ist davon überzeugt, dass der Bau des neuen Sportplatzes in Fürstenhausen nun ohne Verzögerung vor sich gehen kann. Die Bauarbeiten für das (samt neuem Clubheim) auf rund 1,1 Millionen Euro geschätzte Projekt seien ausgeschrieben, und das Ergebnis sei am 16. April zu erwarten. Die Baugenehmigung sei inzwischen erteilt worden, weil der zu Grunde liegende Bebauungsplan Neue Mitte Fürstenhausen mit dem Ende der Auslegungsfrist Planreife laut Bundesbaugesetz (siehe "Stichwort") erreicht habe. Ansonsten soll laut Lorig der Stadtrat nun am 30. April den Bebauungsplan in aller Form beschließen. Woraufhin aber, zumindest theoretisch, noch Klagen möglich sind.

Oberbürgermeister Lorig hatte am 3. März das Sportplatz-Projekt mit so genannten Vorarbeiten, sprich Rodungen am Rande, gestartet. Mehr riskierte er damals nicht, weil der Bebauungsplan noch bis 13. März in der Auslegung war. Die ist nun laut Lorig "ohne abwägungserhebliche Einwände" zu Ende gegangen. Ursprüngliche Bedenken von Saarstahl seien in persönlichen Gesprächen ausgeräumt worden. Das Unternehmen hatte massive Einwände gegen die Ausweisung eines Sondergebietes für ein Seniorenzentrum geäußert, weil es dann durch Lärm-Grenzwerte seinen Betrieb gefährdet sah. Der Stadtrat war Saarstahl bereits insofern entgegen gekommen, als er ein Pflegeheim an dieser Stelle ausdrücklich ausschloss.

Neben der Diskussion um den Bebauungsplan hielt auch ein Antrag der Grünen das Sportplatz-Projekt in der Schwebe. Diese forderten einen sofortigen Baustopp, weil sich die Stadt das Projekt nicht mehr leisten können. Der Stadtrat wies dann am 26. März diesen Antrag mit 37 Nein-Stimmen bei fünf Ja und zwei Enthaltungen zurück. Zuvor hatten bereits die Fraktionschefs Erik Kuhn (SPD ) und Stefan Rabel (CDU ) Lorig ihr Ehrenwort gegeben, dass sie zu dem Projekt stünden. Im November hatte der zuständige Stadtratsausschuss für Grundstücks- und Gebäudemanagement (GGM) das Vorhaben noch einstimmig auf den Weg gebracht.

Im Vertrauen auf den Neubau hat sich der SV Fürstenhausen bereits auf eine Übergangszeit "bis hinein in die kommende Saison" eingestellt, sagt Vorsitzender Reinhold Adams. Das geht bei zwei Aktiven-Mannschaften, einer Alte-Herren-Elf, einer Damen- und drei Jugendmannschaften nicht ganz so einfach. Man hatte bereits diese Saison so geplant, dass man derzeit nur noch Auswärtsspiele bestreitet, setzt auf Absprachen mit dem benachbarten SV Wehrden.

Der Neubau von Sportplatz und Clubheim gilt als erster großer Schritt zum Aufbau einer neuen Ortsmitte in Fürstenhausen . Das Projekt soll rund 1,1 Millionen Euro kosten. Die RAG hatte 350 000 Euro Entschädigung bezahlt. Nächste Maßnahme beim Wiederaufbau soll dann nach Meinung des "Runden Tischs für die Neue Mitte Fürstenhausen " der Festplatz mit Baubeginn im kommenden Herbst sein. Schon im Vorfeld hatte der Antrag der Grünen-Fraktion im Völklinger Stadtrat, den Sportplatz-Bau in Fürstenhausen sofort zu stoppen, für Aufregung und Protest gesorgt. In der Ratssitzung vom 26. März setzte sich das fort. Fraktionschef Manfred Jost plädierte für einen Baustopp, weil die Stadt sich angesichts ihrer Haushaltslage derlei Projekte nicht mehr leisten könne. Das strukturelle Defizit sei noch gewachsen, sagte er. Deshalb müsse man alles stoppen, was man noch stoppen könne, etwa auch das geplante Geislauterner Feuerwehrhaus: "Wer soll denn diese ganzen Schulden mal bezahlen?"

Von SPD und CDU setzte es Widerspruch. Das Sportplatz-Projekt habe der Rat einhellig beschlossen, hieß es. Und die Fürstenhausener warteten darauf, dass in ihrem Stadtteil etwas zur Erneuerung geschehe. "Es hat sich noch nie etwas um einen Fußballplatz herum entwickelt", hielt Jost dagegen. Die Sportplatz-Investition bringe weder Stadtteil noch Stadt voran. In Fürstenhausen herrsche viel mehr Vernunft, als im Rat angenommen werde. "Wir sind es den Bürgern schuldig, endlich das zu tun, was wir versprochen haben", konterte SPD-Fraktionschef Erik Kuhn. Der Rat schmetterte den Baustopp-Antrag ab.

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Paragraf 33 des Bundesbaugesetzes sagt zur so genannten Planreife, ein Vorhaben sei zulässig, wenn die Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung durchgeführt worden sei und wenn anzunehmen sei, dass das Vorhaben den künftigen Festsetzungen des Bebauungsplans nicht entgegenstehe. er

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