Lorig soll die Neptun retten

Völklingen. Die Uhr läuft ab für das Minensuchboot Neptun. Nachdem der provisorische Liegeplatz im Gewerbehafen bei Fürstenhausen gekündigt ist, muss die Marinekameradschaft Völklingen ihr historisches Kriegsschiff womöglich zum Jahresende an den Bund zurückgeben

Völklingen. Die Uhr läuft ab für das Minensuchboot Neptun. Nachdem der provisorische Liegeplatz im Gewerbehafen bei Fürstenhausen gekündigt ist, muss die Marinekameradschaft Völklingen ihr historisches Kriegsschiff womöglich zum Jahresende an den Bund zurückgeben. Der Völklinger Ortsrat hat sich in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig dafür ausgesprochen, das Schiff in Völklingen zu behalten. "Die Bürger wollen das so", fasste Ortsvorsteherin Monika Roth (SPD) zusammen.In dem Ortsratsbeschluss wird Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) darum gebeten, "schnellstmöglich" in Verhandlungen mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) in Saarbrücken zu treten. Ziel soll zunächst sein, die Zeit zu überbrücken, bis ein endgültiger Liegeplatz gefunden sei. Als Zwischenlösung böte sich die Stelle an der Einmündung des alten Schleusenkanals in die Saar in Höhe der Wehrdener Brücke an. Dort sind auch so genannte Dalben, Anlegepfähle für Schiffe, vorhanden, an denen derzeit Arbeitskähne des WSA liegen. An dieser Stelle hatte sich die Neptun bereits befunden, bevor sie im August 1999 nach Fürstenhausen ausweichen musste. Zuvor war ein Versuch gescheitert, das Schiff auf Saarstahl-Gelände an Land zu bringen und mit Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten auszustatten. Die Marinekameraden hatten dann vergeblich auf das (2007 eingestellte) Saarhafen-Projekt an der Wehrdener Brücke gesetzt.Der Völklinger Ortsrat bekräftigte am Dienstagabend das Ziel, die Neptun als das "weltweit einzig erhaltene Schiff dieser Art" auf Dauer "als zweite Touristenattraktion neben dem Weltkulturerbe" in Völklingen zu präsentieren. CDU-Sprecher Uwe Steffen ("das Schiff ist mir ans Herz gewachsen") plädierte dafür, nach dem Ausbaggern an der Wehrdener Brücke zunächst die Arbeitskähne zu verlegen und der Neptun ein zeitlich unbegrenztes Liegerecht einzuräumen. "Lorig müsste Wege finden, die Reibereien zwischen dem Wasser- und Schifffahrtsamt und der Marinekameradschaft aus der Welt zu schaffen", meinte hoffnungsvoll der stellvertretende Ortsvorsteher Stefan Kreth (Linke).

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