Lorig für Ausweitung des Verbots von Straßenprostitution

Völklingen · Der Präsident des Saarländischen Städte- und Gemeindetages (SSTG), der Völklinger Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ), hat eine Ausweitung des Verbots der Straßenprostitution in allen Saar-Städten mit Ausnahme Saarbrückens gefordert.

"Die für die Sicherheit und Ordnung und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung besonders abträgliche Straßenprostitution" müsse in Gemeinden bis 50 000 Einwohnern verboten werden, meinte er. In einem Schreiben an Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) sprach sich Lorig gestern dafür aus, die Verordnung zu ändern. Es sei nicht ersichtlich, warum das "horizontale Gewerbe" nur in Gemeinden mit weniger als 35 000 Einwohnern verboten sei. Das Strafgesetzbuch lasse eine Ausweitung der Regelung zu. Lorig hält "gerade für die saarländische Städtelandschaft mit einer Großstadt und ansonsten Städten unter 50 000 Einwohnern" dies für "sachgerecht und zielführend". Saarbrücken wäre dann die einzige Stadt, in der ein Straßenstrich erlaubt wäre. Lorig beklagte ein Anwachsen der Prostitution im Saarland. Seit Saarbrücken vor zwei Jahren die Sperrbezirksverordnung massiv verschärft habe, habe sich der Straßenstrich zudem zunehmend ins benachbarte Völklingen-Luisenthal verlagert. In Saarbrücken dürfen Frauen ihren Körper nur noch auf einem Abschnitt von 2,8 Kilometern und das meist nur nachts anbieten.

Landtagsvizepräsidentin und SPD-Kreischefin Isolde Ries nannte Lorigs Vorstoß eine Frechheit. Saarbrücken habe durch gezielte Maßnahmen die Straßenprostitution in den Griff bekommen. "Da will dieser Oberbürgermeister seine Prostituierten nach Saarbrücken schicken", empörte sie sich, "dieses St.-Florians-Denken ist nun wirklich unterste Schublade politischen Denkens und Handelns". Ries warf Lorig fehlendes Verantwortungsbewusstsein vor.

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