Windrad-Bauer im Konflikt mit Anliegern Anwohner zwingen Lkw zur Umkehr

Völklingen · Von der Derler Straße aus führt ein Waldweg durch den Völklinger Stadtwald zum Hundedressurplatz. Zwei Lkw-Fahrer haben jetzt versucht, über diese – für Autoverkehr gesperrte – Strecke die Baustelle für den Windpark Bous zu beliefern. Ohne Genehmigung.

 Baustelle des Windparks Bous (Archivfoto).

Baustelle des Windparks Bous (Archivfoto).

Foto: BeckerBredel

Das Windkraft-Unternehmen DunoAir, das im Wald zwischen Völklingen, Püttlingen und Bous begonnen hat mit den Bauarbeiten für den geplanten Windpark Bous, steht unter gewaltigem Zeitdruck. Denn die Einspeise-Vergütungen nach „altem“ Recht sind nur zu haben für Windräder, die bis zum Jahresende am Netz sind. Eile haben auch die Firmen, die für DunoAir tätig sind. Lieferanten beispielsweise. Das lässt sich aus einem Vorfall schließen, der sich nach Berichten von Anwohnern des Kreuzbergs am Montag gegen 14.30 Uhr zugetragen hat: Da haben zwei Lastwagenfahrer offenbar versucht, ihre Lieferung mit einer Tour quer durch den Völklinger Stadtwald ans Ziel zu bringen.

„Wir kamen gerade aus dem Urlaub zurück“, berichtet Dominique Byk-Schild, Anwohner der Derler Straße am Völklinger Kreuzberg.  Weil zwei große Container-Lastwagen in der Straße parkten, direkt am Beginn des Waldwegs zum Hundedressurplatz, sei die Familie nur schwer in ihre Einfahrt gekommen. Die Fahrer der schwer beladenen Lkws, zunächst nicht in Sicht, kamen dann zu Fuß aus dem Wald, berichtet er. Gefragt nach ihrem Ziel, hätten sie die Windpark-Baustelle genannt. Daraufhin habe er sich erkundigt, ob sie eine Durchfahrtgenehmigung besäßen für den Waldweg – denn der, ein Schild sagt es eindeutig, ist für den Verkehr gesperrt, nur Anlieger sind ausgenommen. Nein, sei die Antwort gewesen, aber es seien doch nur 500 Meter. Daraufhin, so Byk-Schild, habe er den Fahrern mit der Polizei gedroht, falls sie ohne Erlaubnis den Waldweg  benutzen würden. Das habe die Fahrer zur Kapitulation bewegt, sie seien zurückgefahren – wegen der engen Straße rückwärts, mühsam –, hätten gewendet und einen anderen Weg eingeschlagen.

Elisabeth Schild, Byk-Schilds Schwiegermutter, berichtet, sie habe zum Telefon gegriffen. Beim Ordnungsamt der Stadt  habe sie die Auskunft bekommen, die Stadt könne nichts tun, sie könne die Durchfahrt nicht sperren. Ihr zweiter Anruf, bei der Polizei, habe immerhin eine „Wir-kommen-mal-gucken“-Reaktion bewirkt. „Aber dann waren die Lkws ja schon wieder weg“, sagt  Schild; so hätten die Beamten sich den Weg gespart.

Noch während des Genehmigungsverfahrens für den Windpark hatte DunoAir die Stadt für einen anderen Waldweg um eine Nutzungsgenehmigung gebeten. Ein Vertrag war bereits vorbereitet. Der Stadtrat hatte aber jede Unterstützung für das Projekt abgelehnt.

Aus dem Völklinger Rathaus hieß es nach der Anfrage der SZ, man prüfe den Vorfall. Befahrbar sei der Waldweg – rein technisch, unabhängig von Genehmigungen – ohnehin nur bis zum Hundedressurplatz.

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