Leserbrief zum Thema Integration

Völklingen · Die Regeln müssen für alle gelten

Zu den Artikeln "Männer und Politik - verboten", "Deutsche Männer können sich nicht mehr prügeln" (SZ vom 21. Mai) und "Tanz und Musik in männerfreier Zone" (SZ vom 18. Mai)

Haben wir in Deutschland Gleichberechtigung für Männer und Frauen oder nicht? Heißt Integration nicht, sich an das Grundgesetz zu halten und sich in ein Land und seine Sitten einzufügen?

Warum müssen Feuerwehrmänner eine Veranstaltung verlassen, nur weil sie Männer sind? Galt bei dieser Veranstaltung nicht die Brandschutzverordnung oder musste die Feuerwehr extra ihren Dienstplan ändern, damit eine Feuerwehrfrau Dienst hatte? Und warum muss extra das Hallenbad gemietet werden, damit muslimische Frauen ungestört schwimmen können? Haben dann auch Bademeister Hausverbot ?

In Zeiten, wo nach sexuellen Übergriffen in Hallenbädern diskutiert wurde, ob muslimische Männer Hausverbot bekommen sollten, sind weite Teile der Bevölkerung Sturm dagegen gelaufen. Die Argumente waren: Generalverdacht, Intoleranz und Ausgrenzung. Es wurden Plakate und Handzettel gedruckt, um deutsche Baderegeln zu vermitteln. Diese Baderegeln gelten aber für alle. Auch für Frauen. Und dass Männer und Frauen das Schwimmbad gemeinsam benutzen.

Welches Bild vermitteln wir jungen Menschen, wenn wir dieses Verhalten dulden? Mädchen müssen selbstverständlich am gemeinsamen Schwimm- und Sportunterricht in Schulen teilnehmen. Schülerinnen dürfen in der Schule keine Kopftücher tragen. Es muss vermittelt werden, das wir eine freie Gesellschaft ohne religiösen Zwang sind.

Wenn geduldet wird, dass auch bei uns Frauen unterdrückt werden und Männer und Frauen in getrennten Welten leben, kommt es zu Szenen wie in Köln oder auch in den Schwimmbädern. Es bildet sich eine Machogesellschaft, wie es sie bei uns größtenteils, Gott sei Dank, nicht mehr gibt (siehe: "Deutsche Männer können sich nicht mehr prügeln"). Das sollte auch in der Berichterstattung kritisch angemerkt werden.

Ute Paulus, Völklingen

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