Leserbrief zum City Center

Völklingen · City-Center Sie waren doch im Aufsichtsrat

 Ruinen gleich neben dem Alten Rathaus (rechts), links der Ex-Kaufhof, daneben eins der leer stehenden Wohnhäuser. Foto: Jenal

Ruinen gleich neben dem Alten Rathaus (rechts), links der Ex-Kaufhof, daneben eins der leer stehenden Wohnhäuser. Foto: Jenal

Foto: Jenal

City-Center
Sie waren doch im Aufsichtsrat

Zum Artikel "Rat ratlos nach der City-Center-Pleite" (SZ vom 14. November)

Drei Millionen hat die Sanierung des Erdgeschosses im Neuen Rathaus gekostet, für schlappe 570 000 Euro davon haben sich die Damen und Herren Stadträte ihren Sitzungssaal herrichten lassen, man gönnt sich ja sonst nichts.

Da müsste es doch von neuen Ideen, von Gestaltungswillen nur so sprudeln, Optimismus, Aufbruchstimmung. Jetzt war zu lesen, was herausgekommen ist: Ratlosigkeit! Überraschend ist das für den Zuschauer nicht. Bei den wenigen öffentlichen Sitzungen waren die Herrschaften überwiegend bemüht, durch Selbstdarstellung und Beschimpfungen des politischen Gegners abzulenken von Inkompetenz und Unfähigkeit.

Wird es spannend oder wichtig, ist der Bürger ausgesperrt, entschieden wird hinter, nicht vor der Wettertür. Einig ist man sich nur, wenn es ums Bare geht. Da wird dann auch mal flugs eine Fraktion gegründet aus den beiden einzigen Vertretern zweier Parteien.

Und ähnlich wie beim Thema Hermann Röchling kommen sie auch beim Thema Fischzucht aus allen Löchern, haben es schon immer gewusst, waren schon immer dafür oder dagegen. Dabei waren sie doch im Aufsichtsrat vertreten, oder bestand der nur aus dem Vorsitzenden? Wer oder was hat sie eigentlich daran gehindert, beizeiten das Mandat hinzuschmeißen und an die Öffentlichkeit zu treten? Zu befürchten ist, dass das Prozedere beim ehemaligen Projekt City-Center nicht anders sein wird. Auch da werden die Blinden rufen, dass sie das alles haben kommen sehen.

Derweilen überlässt man nicht nur die Alte Schulstraße, in der wir wohnen, ihrem Schicksal, das heißt den Ratten , dem anderen Ungeziefer und all denen, die, absolut unbehelligt vom Besitzer, vom Ordnungsamt oder sogar der Polizei , die leer stehenden Häuser ausschlachten. Eine Schande ist das!

Hermann Braun, Völklingen

City-Center
Warum keineMarkthalle?

Zum Artikel "Rat ratlos nach der City-Center-Pleite" (SZ vom 14. November)

Zum Überleben des Handels in der oberen Rathaus- und Karl-Janssen-Straße (aber auch der gesamten Innenstadt) bedarf es dringend eines Gegengewichts zum Globus. Ein Berufsbildungszentrum auf dem Areal ehemaliger Kaufhof löst nur scheinbar das Problem, denn eine Schule bringt kaum kaufkräftige und vielseitig nachfragende Kundschaft. Was unsere Innenstadt braucht, ist ein multifunktionaler Kundenmagnet, der auch die multikulturelle Vielfalt berücksichtigt. Ich denke an eine Nutzung des ehemaligen Kaufhofs als überdachte Markthalle ähnlich wie in Mulhouse/Elsaß (siehe Internet), in der (auch auf Grund der multikulturellen Sortimentsvielfalt) reger Kundenverkehr herrscht. Überdachte Markthallen in Europa gehen bestens und beleben die Innenstädte. Warum soll dies in unserer Stadt - bei entsprechender Konzeption - nicht eintreten? Außerdem hätten wir das Alleinstellungsmerkmal im Saarland; die Kosten halten sich in überschaubaren Grenzen. Und: Dazu ist kein Heuschrecken-Investor nötig, ein vernünftiges Marktmanagement der Stadt genügt vollauf. Schließlich ist eine Markthalle auch der geeignete Ort für Kleinmessen, Ausstellungen, Weihnachts- und Ostermärkte, Feste aller Art, Seniorenaktivitäten. Die Halle in Mulhouse beweist, dass von ihr auch Einwohner mit ausländischen Wurzeln angezogen werden: Nicht zuletzt das ist ein Problem auch in unserer Stadt. Statt weiterer Ausführungen empfehle ich dem Stadtrat eine Informationsfahrt nach Mulhouse.

Winfried Müller, Völklingen

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