Wildschweine Leser klagen über Wildschweinschäden

Völklingen/Großrosseln · Ihr Besuch im Garten ist alles andere als erfreulich: Gleich mehrere Leser meldeten sich, weil Wildschweine ihnen mächtig Ärger bereiten.

 Im Wildpark (hier Karlsbrunn) gern gesehen, in Gärten nicht: Wildschweine.

Im Wildpark (hier Karlsbrunn) gern gesehen, in Gärten nicht: Wildschweine.

Foto: Andreas Lang

„In den vergangenen acht Tagen waren sie jeden Tag da“: Wilhelm Stein schaut zurzeit von seinem Wohnzimmerfenster aus auf eine „Trümmerlandschaft“, sagt er. Wildschweine, so berichtet der Emmersweiler der SZ weiter, hätten seinen Garten auf der Suche nach Nahrung in der letzten Zeit extrem oft heimgesucht und verwüstet. „Die haben etwa 100 Meter umgegraben, und das bis zu 40 bis 50 Zentimeter tief.“ Noch nie seien die Tiere so früh und mit solch einer Vehemenz auf seinem Grundstück eingefallen. „In den vergangenen Jahren waren die Wildschweine im ganzen Winterhalbjahr vielleicht sechs bis acht Mal da.“

Warum es dieses Jahr so viel heftiger ist, weiß er nicht – wohl aber, welche Schlüsse er daraus ziehen wird: „Ich lasse jetzt erstmal alles liegen.“ Und im nächsten Jahr werde er vielleicht doch einen teuren Zaun errichten, um die Schwarzkittel vom Garten fern zu halten.

Hilflos, ohne Handhabe fühlt sich Gernot Tabellion aus Geislautern. Auch in seinem Garten wühlen Wildschweine, „schon immer, aber in jüngster Zeit hat es zugenommen“. In der Nachbarschaft trieben die Tiere ebenfalls ihr Unwesen, der Ärger sei groß. Die Schweine kämen über die Rossel von einem verwilderten Grundstück. Er habe schon tagsüber mehrere Schweine vorbeispazieren sehen.

Durch einen Zaun könnten die Tiere nicht gestoppt werden: Zur Rossel hin dürfe man keinen errichten, und der Zaun an anderer Stelle sei durchs Hochwasser umgefallen, sagt Tabellion. Unter anderem deswegen habe er noch keinen neuen.

Gespräche mit Fachleuten, erzählt er weiter, hätten nichts gebracht. Die Tiere zu bejagen, sei zu gefährlich, habe es geheißen. So bleibt dem Rentner nur der Ärger, das stete Ausbessern der kaputten Rasenstellen, die immer mehr werden („es wird zu viel“) – und er versucht es jetzt mit einem Tipp, den er bekam: „Es hieß, etwas Blaues vertreibe die Tiere, deswegen habe ich jetzt Tüten aufgehängt.“ Sehe „jääpsich“ aus, sagt er galgenhumorig, aber wenn es ja vielleicht helfe . . .

Vorher-Nachher-Bilder erreichten die Redaktion zudem aus St. Nikolaus. Auch dort hatten die Tiere Essbares gesucht – und einen gepflegten Garten des Nachts verwüstet.

Zum Thema „Wildtiere in besiedelten Gebieten“, gerade mit Blick auf die Wildschwein-Problematik, wird die SZ in Kürze weiter berichten.

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