Lebensretter mahnt mehr Sicherheit an

Völklingen. "Sie haben durch ihr sofortiges Handeln und mit ihrem verantwortungsbewussten Einsatz ein Menschenleben gerettet." Mit diesen Worten dankte Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig Hans-Peter Welsch für dessen Einsatz bei der Rettung eines fünfjährigen Mädchens im Völklinger Freibad

 Wenn im Freibad richtig Betrieb herrscht, müssen die Schwimmmeister besonders aufmerksam sein. Dabei könnten ihnen die Badegäste die Arbeit durchaus erleichtern. Foto: Jenal

Wenn im Freibad richtig Betrieb herrscht, müssen die Schwimmmeister besonders aufmerksam sein. Dabei könnten ihnen die Badegäste die Arbeit durchaus erleichtern. Foto: Jenal

 Hans-Peter Welsch hat eine Fünfjährige gerettet. Foto: bub

Hans-Peter Welsch hat eine Fünfjährige gerettet. Foto: bub

Völklingen. "Sie haben durch ihr sofortiges Handeln und mit ihrem verantwortungsbewussten Einsatz ein Menschenleben gerettet." Mit diesen Worten dankte Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig Hans-Peter Welsch für dessen Einsatz bei der Rettung eines fünfjährigen Mädchens im Völklinger Freibad. Der Schwimmmeister hatte den leblosen Körper des Kindes aus dem Wasser gezogen, sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen und ihm so das Leben gerettet. Lorig nannte Welsch einen Mann, der mit seinem Verhalten ein positives Vorbild liefere. Er überreichte ihm ein kleines Präsent sowie eine Silbermedaille mit dem Motiv des Rathauses als besondere Auszeichnung. Vor allem aber wurde bei Welschs Belobigung diskutiert. Im Besonderen darüber, wie man das Schwimmbad noch ein Stück sicherer machen kann. Sogar der Einsatz von Überwachungskameras an bestimmten Gefahrenstellen wurde ins Gespräch gebracht. Welsch selbst machte auf Problemsituationen im Schwimmbad aufmerksam. Als besonders problematisch beschreibt er dabei die Kommunikationsschwierigkeiten mit den ausländischen Mitbürgern: "Es ist fast unmöglich, Eltern, die einen kaum verstehen, zu erklären, dass ein gut ausgebildeter Schwimmmeister sie nicht von der Aufsichtspflicht entbindet." Auch kritisiert er das Verhalten vieler Lehrer: "Im Schulunterricht wird kaum noch Schwimmen angeboten. Früher hatten wir manchmal bis zu drei Schulklassen gleichzeitig in der Schwimmhalle. Heute sind zwar noch viele Schulen eingetragen, tatsächlich kommen aber nur noch eine oder zwei Klassen." Auch sei die Ausbildung der Lehrer oft mangelhaft. Normal müsse jeder Lehrer alle zwei Jahre das DLRG Silber neu machen und den Leistungsschein aktualisieren. "Das Problem ist, dass dann wahrscheinlich niemand mehr mit seiner Schulklasse schwimmen gehen würde", erklärt Welsch.Wichtig sei auch die Zusammenarbeit mit den Badegästen. Wenn ein besonderes Risiko beim Schwimmen bestehe - zum Beispiel durch epileptische Anfälle oder Astmha - sollte dies dem Schwimmmeister vorher mitgeteilt werden. "So kann man diese Leute besonders im Blick behalten." Bereits im achten Jahr arbeitet Hans-Peter Welsch im Völklinger Hallen - und Freibad. Vor zehn Jahren hatte der 45- Jährige eine Umschulung zum Fachangestellten für Bäderbetrieb in Gersheim gemacht. "Vorher arbeitete ich als Schornsteinfegermeister, konnte den Beruf aber dann krankheitsbedingt nicht mehr ausüben", erzählt er. "Im neuen Beruf trifft man auf die unterschiedlichsten Charaktere und lernt Menschen aller Altersgruppen kennen, wodurch sich auch Freundschaften entwickeln." Seine Familie ist für ihn der Halt, den man braucht, um ein solches Ereignis zu überwinden: "Der Gedankenaustausch mit meiner Familie bedeutet mir viel. Ich bin meiner Frau sehr dankbar, dass sie so hinter mir steht."

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