Streit um Kulturzentrum dauert an Kurden kamen gar nicht zu Wort

Völklingen · Völklinger CDU-Fraktion vermisst nach Stadtratssitzung „schlüssiges Konzept“.

 Das Kulturzentrum soll auf dem Gelände einer ehemaligen Dachdeckerei an der Ecke Schubertstraße/Pütttlinger Straße entstehen.

Das Kulturzentrum soll auf dem Gelände einer ehemaligen Dachdeckerei an der Ecke Schubertstraße/Pütttlinger Straße entstehen.

Foto: BeckerBredel

(red) Rund ein Dutzend Mitglieder des Vereins Kurdistan Kulturzentrum Saarland e. V. rund um Mehmet Bozkurt waren am Donnerstagabend zur Völklinger Stadtratssitzung erschienen, um Auskunft über ihr Projekt zu geben. Sie kamen aber nicht zum Zuge, weil dieser Punkt vertagt wurde. Am Freitag hat nun die CDU-Fraktion in einer Pressemitteilung kritisiert, vom Verein sei nach wie vor kein schlüssiges Konzept bekannt.

Pressesprecher Kevin Frank konkretisierte die bisherigen – noch spekulativen – Befürchtungen der Unions-Fraktion: Das geplante Kulturzentrum befinde sich inmitten einer Wohnbebauung. Es stehe zu befürchten, dass dieses Zentrum durch Besucher auch von weit über die Stadtgrenzen hinaus genutzt werden solle. Dies sei mit möglicherweise weitreichenden Beeinträchtigungen für die Anwohner des Viertels verbunden, etwa bei Verkehrsaufkommen, Parksituation und Lärm. Für die CDU komme daher für dieses Gebiet nur eine Ausweisung als reines Wohngebiet in Frage. Dies schließe die Ansiedlung eines Kulturzentrums nicht grundsätzlich aus, begrenze aber den Nutzungsrahmen auf einen Personenkreis der näheren Umgebung. Dies sei zur Auflage zu machen und zu kontrollieren. Außerdem solle der Anteil der Grünflächen erhöht werden, um das Areal aufzuwerten.

Es stelle sich auch die Frage, ob  vom Verein vorgesehene Angebote wie Hausaufgabenbetreuung oder Sportaktivitäten nicht besser durch die vorhandene Nachmittagsbetreuung an den Schulen und Beteiligung an den vielfältigen Möglichkeiten in Völklinger Vereinen erfüllt werden könnten. Nachteilig sei jedenfalls ein Kulturzentrum, in dem bestimmte Gruppen abgeschottet unter sich blieben. Dies sei auch deshalb von Bedeutung, weil eine Konfliktlinie sehr deutlich geworden sei: Das Zusammenleben zwischen Kurden und Türken sei zumindest teilweise geprägt von großem Misstrauen. Dies dürfe nicht unberücksichtigt bleiben, wenn man ein funktionierendes Zusammenleben in der Stadt wolle. Frank bekräftigte die Forderung, sowohl die Integrationsbeauftragte der Stadt wie auch Vertreter des Integrationsbeirates bei den entsprechenden Beratungen hinzuzuziehen.

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