Krümmung von Raum und Zeit

SZ-Redakteur Martin Rolshausen grübelt über „In Kürze“.

Ich bin Teil von etwas ganz Großem. Anders kann das gar nicht sein. Mit jedem Tag wächst die Gewissheit: Da passiert etwas, was meinen Verstand übersteigt. Etwas, das überhaupt jede Normalsterblichen-Gehirnleistung überfordert.
Es begann am Freitagmorgen. Da wollte ich mit dem Fahrstuhl in die Redaktionsetage unseres Verlagsgebäudes hochfahren. Gleich zwei Zettel, die jemand an die Fahrstuhltür geklebt hatte, teilten mir mit, dass das nicht geht. Der eine Zettel behauptete, dass der Fahrstuhl "in Kürze wieder zur Verfügung" steht. Der andere verwies auf eine "kurze Auszeit".

Als ich am Freitagabend Feierabend machte, hingen die Zettel immer noch da - am Samstag, am Sonntag, am Montag und am Dienstag auch. In Kürze?

Was geht hier vor? Es gibt da einige Theorien, die wenig schmeichelhaft sind für die Menschen, die die Zettel angeklebt haben. Weil das aber nette Menschen sind, kann nur eine Theorie die Antwort geben, die sagt, das Zeit relativ ist: die Relativitätstheorie. Die, das habe ich gerade im Internetlexikon Wikipedia nachgelesen, "hat das Verständnis von Raum und Zeit revolutioniert und Zusammenhänge aufgedeckt, die sich der anschaulichen Vorstellung entziehen". Dann steht da noch was von "Krümmung von Raum und Zeit".

Das muss es sein: Die reparieren gar keinen Aufzug, die machen ein physikalisches Experiment. Und ich bin ein Teil davon. Wahnsinn!

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