Kritische Stimmen sind längst verstummt

Ludweiler · Die Renovierung der Ludweiler Wendalinuskapelle schreitet voran. Jetzt fließt dank einer Spende frisches Geld für den Innenausbau.

 Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Sanierung des Innenraums der Wendalinuskapelle. Jetzt traf man sich zum Ortstermin.Fotos: Becker&Bredel

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Sanierung des Innenraums der Wendalinuskapelle. Jetzt traf man sich zum Ortstermin.Fotos: Becker&Bredel

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr für die Restaurierung des Innenraums der Wendalinuskapelle in Ludweiler-Warndt dank der Lotterie Glücksspirale 14 000 Euro zur Verfügung.

Nun besuchte Ulrich Bollert, Ortskurator Saarland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Michael Burkert, Geschäftsführer von Saartoto, am Donnerstag bei einem Pressetermin vor Ort Robert Müller, den ersten Vorsitzenden der Patengemeinschaft Wendalinuskapelle, um sich einen Eindruck vom Umfang der Arbeiten zu verschaffen.

Müller mit einem Rückblick: "Einst habe ich mit dem Pfarrgemeinderat dafür gestimmt, diese Kapelle aus Kostengründen aufzugeben." Daraufhin sei aber ein "Ruck durch den Ort" gegangen. Der Ortsrat, Privatpersonen, katholische und evangelische Christen, Geschäftsleute - alle wollten helfen, das Gotteshaus zu erhalten. Dem wollte sich dann auch das Bistum nicht mehr verweigen. Und so begann das, was Toto-Geschäftsführer Michael Burkert heute als "Erfolgsgeschichte" beschreibt.

Das Dach ist gemacht, und wie Müller stolz berichtet, zu einem Bruchteil der einst veranschlagten Kosten. Unzähliger Eigenleistung ehrenamtlicher und schwindelfreier Laien-Dachdecker, wie auch ihm selbst, sei Dank. Jetzt ist im zweiten Abschnitt der Innenausbau an der Reihe. Um das Fliesenmosaik auf den Kapellenboden hat sich bereits Matthias Schmitt gekümmert, wie auch Ortsvorsteherin Christiane Blatt zweiter Vorsitzender des Patenvereins. Die Wendalinuskapelle gehört zu den über 40 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mitteln der Glücksspirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland fördern konnte, so Ortskurator Bollert. Die Deutsche Stiffung Denkmal habe das Potenzial dessen was in Ludweiler entsteht, bereits im Vorjahr erkannt. Wie am Tag des offenen Denkmals zu sehen war. Beim kommenden Tag des offenen Denkmals will Bollert noch mehr herausstellen: "Dieses hier ist ein Vorzeigeprojekt."

Saartoto wird der Patenverein übrigens noch selbst einen Förderantrag zusenden. Wie Burkert berichtete, habe Ortsvorsteherin Blatt bereits vor zwei Jahren wegen einer Unterstützung angefragt. Burkert erinnert sich: "Damals habe ich diesem Projekt aber kaum Erfolgsaussichten zugetraut." Das ist jetzt offenbar anders. Denn tatsächlich schaffte es die Vereinskommission beim Ortstermin, Burkert für ihr Projekt zu begeistern.

Die Wendalinuskapelle wurde 1897 als erstes katholisches Gotteshaus in der Warndtgemeinde errichtet. Das Gebäude gilt als Kleinod. Mit gefälligen Spitzbögen, Bleiglasheiligen, feinen Wandmalereien mit Bourbonlilien, begehbarer Empore, gut klingender Truhenorgel, historisch wertvoll, denkmalgeschützt. Die Planungen für die neu zu errichtende Kapelle gingen bereits drei Jahre zuvor los: Im Jahr 1894 stiftete die Familie Hirz auf Anregung des Pastors von Großrosseln das Grundstück zum Bau der Wendalinuskapelle. 1896 war der Beginn der Bauarbeiten am Fundament.1897 dann die Fertigstellung der Kapelle, nach Plänen des Trierer Dombaumeisters Wirtz. Die Kapelle war so geplant, dass sie später den Chor einer zu bauenden Pfarrkirche bilden sollte, dazu kam es aber nie. 1901 übernahm ein H. Klein die Innenraumausmalung.

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